Vor rund einem Jahr ist die angehende Religions- und Gemeindepädagogin Kira Geiss aus Wilhelmsdorf im Landkreis Ravensburg zur Miss Germany 2023 gewählt worden. Und hatte sich damals mit ihrem Herzensanliegen Jugendarbeit unter rund 15.000 Kandidatinnen behauptet. Seitdem ist nichts mehr wie zuvor. "Manchmal ist es für mich immer noch surreal, dass das wirklich mein Leben ist? Einfach verrückt!", postete sie auf Instagram. Sie sei dankbar für das Jahr, dass als Miss Germany hinter ihr liegt und die spannenden Projekte, die vor ihr liegen.
Denn auch wenn es nun mit der frisch gewählten Apameh Schönauer eine neue Miss Germany gibt, will Kira Geiss sich weiter für die Bedürfnisse der "Generation Z" einsetzen. "Was sich ändert, ist, dass ich keine amtierende Miss Germany mehr bin, aber ich werde bis 2025 weiter mit dem Miss-Germany-Team zusammenarbeiten", sagte Kira Geiss. Den Titel "Miss Germany 2023" dürfe sie außerdem für immer tragen.
Mitglied im Bündnis für die junge Generation im Bundesfamilienministerium wird sie auch weiterhin bleiben; außerdem kooperiert sie unter anderem mit der Deutschen Sportjugend. Derzeit helfe sie mit, eine ansprechende App für junge Menschen zu entwickeln, die auf Ausbildungssuche sind. Mit ihr können diese erfahren, welche Ausbildungs- und Berufsangebote es für sie in ihrer Gegend gibt. "Eine Art Tinder für Berufe sozusagen."
Derzeit wohnt Geiss in Magdeburg, wo die gelernte Gestalterin für Visuelles Marketing die Jugendgemeinde Eastside mitgegründet hatte. Als Jugendbeauftragte beim Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband will sie innovative Projekte voranbringen und die Gründung missionarischer und diakonischer Initiativen unterstützen.
"Ich habe Kirche als motivierenden Ort erfahren, wo man auftanken kann."
Sie findet es schade, dass es aktuell hauptsächlich schlechte Schlagzeilen über die Kirche gibt. "Ich habe Kirche als motivierenden Ort erfahren, wo man auftanken kann." Um zu zeigen, dass Kirche bunt ist und voller Leben, fände sie es gut, wenn die Kirchen mehr christliche Influencer einstellen. Um junge Menschen als Kirche zu erreichen, sei das A und O, diese mit einzubeziehen. "Da können wir schon im Kleinen anfangen, dass wir den Kirchengemeinderat so öffnen und umgestalten, dass junge Menschen dort ihren Platz finden und sich wohlfühlen."
Den Prozess zur Wahl der Miss Germany begleitete Kira Geiss aktiv mit: So moderierte sie das Halbfinale und stand bei der Wahl am 25. Februar auch auf der Bühne. Dort wurde die gebürtige Iranerin Apameh Schönauer zur Miss Germany 2024 gewählt. Die 39-jährige Architektin aus Berlin setzt sich für benachteiligte und unterdrückte Frauen ein.
Für Kira Geiss ist Schönauer eine gute Wahl: "Sie ist ganz kreativ und empathisch und ich feiere sie total." Aber sie finde es schlimm, dass alle Welt von "Femal Empowerment" und "Integration" spreche, Schönauer aber seit Tagen in den Sozialen Netzwerken mit Hasskommentaren überschüttet würde. "Das Team löscht seit Tagen nur böse Kommentare." Auch Vorwürfe, dass die Wahl nicht fair verlaufen sei, hält Geiss für "totalen Schwachsinn". "Wir im Team wissen nicht, ob wir lachen oder weinen sollen."
Wie es bei Kira Geiss langfristig weitergeht, ist noch offen. Sie sei gerade dabei, sich zu bewerben - wo, darf sie noch nicht verraten. "Die nächsten Monate werden auf jeden Fall ein ganz wilder Mix sein - aus allen Bereichen etwas."