Die Kirchen in Thüringen blicken mit Sorge auf die Wahlen in diesem Jahr.
Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sprach von Haarrissen in der Gesellschaft, die mit der Spaltung in der Corona-Pandemie begonnen hätten. Es gelte nun, Brücken zu bauen. Wo Fehler gemacht wurden, müssten diese angesprochen werden. Die Notwendigkeit, sich auszutauschen, höre jedoch dort auf, wo aus einer finsteren völkischen Gesinnung heraus argumentiert werde.
Freistaat und Kirchen seien übereingekommen, bei grundsätzlich gleicher Sicht auf die gesellschaftliche Spaltung keine gemeinsamen Kampagnen ins Leben zu rufen. Die Wahlentscheidung bleibe Sache jedes einzelnen Bürgers. Dieser müsse sich seine Meinung bilden, sagte Ramelow.
Der Bischof des katholischen Bistums Erfurt, Ulrich Neymeyr, sagte, ein völkisches Menschenbild sei mit der Menschenwürde nicht vereinbar. Er sehe persönlich mit einer gewissen Sorge auf die Kommunalwahlen am 26. Mai. Er hoffe, dass diejenigen in den Städten und Gemeinden Mehrheiten erringen, die demokratische Werte in der Gesellschaft hochhielten. Die Kirchen seien dabei aufgerufen, ihren Beitrag hierzu zu leisten. Landtagswahl ist in Thüringen am 1. September.