Die Demo führt ab 14 Uhr am Kurt-Schumacher-Platz an den Tatorten vorbei zum Marktplatz, wo gegen 18 Uhr eine Kundgebung stattfindet. Auch Betroffene der Anschläge von Halle, München und der NSU-Morde beteiligten sich, sagte der Mitgründer der Initiative 19. Februar, Hagen Kopp, dem epd. Reden würden ausschließlich von Angehörigen der Opfer und Überlebenden gehalten.
Oberbürgermeister Claus Kaminsky und der stellvertretende hessische Ministerpräsident Kaweh Mansoori (beide SPD) werden am 19. Februar um 11 Uhr auf dem Hauptfriedhof an der Gedenktafel in Stille Kränze niederlegen, wie der Leiter der städtischen Pressestelle, Dominik Kuhn, dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) habe ihre Teilnahme zugesagt. Auf ausdrücklichen Wunsch der Angehörigen der Opfer werde es keine politischen Reden geben. Zuvor um 10.30 Uhr wird auf dem Hauptfriedhof ein Imam für die Opfer beten.
Im vergangenen Jahr hatte die Stadt eine Kundgebung mit Hunderten Teilnehmern auf dem Marktplatz ausgerichtet, an der auch Faeser (SPD), Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) und die damalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Annette Kurschus, teilnahmen.
Auch an anderen Grabstätten von Opfern wird die Stadt Hanau nach Kuhns Angaben Kränze niederlegen lassen, auch in Bulgarien, Rumänien und der Türkei. Den ganzen Tag über bleiben die katholischen Kirchen in der Nähe der Anschlagsorte mit einer brennenden Trauerkerze zum persönlichen Gedenken geöffnet. Am Abend wird wie in den vergangenen Jahren zwischen 20 und 23 Uhr der Opfer an den Anschlagsorten am Heumarkt und am Kurt-Schumacher-Platz gedacht. Die Initiative 19. Februar Hanau und das Jugendzentrum Kesselstadt gestalten dort Mahnwachen.
Die evangelische Kirche, die jüdische Gemeinde Hanau und die katholische Kirche laden am Anschlagstag um19 Uhr zu einer gemeinsamen religiöse Gedenkfeier in die Wallonisch-Niederländische Gemeinde. Auf der Internetseite "Hanau steht zusammen" sind alle Veranstaltungen aufgelistet. Auch in anderen Städten wie Berlin, München, oder Köln wird der Anschlagsopfer von Hanau gedacht.
Am 19. Februar 2020 hatte ein 43-jähriger Deutscher neun Menschen mit Einwanderungsgeschichte erschossen und mehrere weitere Menschen verletzt. Anschließend erschoss er seine Mutter und sich selbst.