evangelisch.de: Was zeichnet das Andachtsheft "Tiefenklang" aus?
Nora Steen: Bei "Tiefenklang" kommt es zu einem Zusammenklang auf unterschiedlichsten Ebenen. Das kommt bestimmt auch durch die Popularmusik, die man in dem Heft findet. Dabei wird auch die Atmosphäre des Nordens eingefangen. Außerdem werden die vielen Facetten durch die verschiedenen Sprachen gezeigt. Die Texte und Lieder sind neben Hochdeutsch auch auf Dänisch, Plattdeutsch und Englisch abgedruckt.
In dem Heft findet sich ausschließlich neues geistliches Liedgut. Warum?
Nora Steen: Das liegt insbesondere an den beiden Initiatoren Ulf Werner und Jan Simowitsch. Beide komponieren und texten Kirchenlieder. Durch die beiden hat "Tiefenklang" auch eine ganz besondere persönliche Note bekommen.
Handelt es sich bei dem Heft um eine Weiterentwicklung von "Himmel, Erde, Luft und Meer", dem Ergänzungsband der Nordkirche zum Evangelischen Gesangbuch?
Nora Steen: Nein, eigentlich nicht. Beide Hefte sind in ganz unterschiedlichen Kontexten zu sehen. Bei "Tiefenklang" handelt es sich nicht nur um ein Gesangbuch der Nordkirche, sondern um viel mehr. Mit diesem Heft möchten wir den Menschen etwas an die Hand geben, womit sie in den Gemeinden und Gruppen Andachten feiern können.
Kommt es durch das Heft auch zur liturgischen Stärkung von Ehrenamtlichen?
Nora Steen: Ja, auf jeden Fall. Das Heft baut Hemmschwellen ab, zum Beispiel auch durch Übertragungen von Psalmen in moderne Sprache. Dadurch wird auch ein Anschluss an die Lebenserfahrung geschaffen und es zeigt den Weg, den die Menschen gehen. So können sich auch die Ehrenamtlichen vornehmen: "Jetzt feiere ich eine Andacht, die ich mir zutraue." So können wir die Menschen in unseren Gemeinden ermutigen und befähigen.
Mit "Tiefenklang" stärkt die Nordkirche die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinaus. Kann die Nordkirche damit ein Vorbild für die anderen Landeskirchen in Grenzgebieten sein?
Nora Steen: Ganz bestimmt. Unsere Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg ist ein großer Reichtum. So können wir auf einer ganz anderen Ebene unsere Beziehungen pflegen.
In Friedenszeiten ist alles einfach. Aber in Zeiten der Unruhe müssen wir Wege finden, wie wir gut zusammenarbeiten können. Bei der Premiere am Montag (29. Januar 2024) hat man dann auch Dinge gespürt, die über den reinen Ausdruck der Worte hinaus zusammenklingen. Die Resonanz war sehr positiv nach der ersten Andacht mit diesem Heft. Dabei konnte man sehen, wie kostbar unsere Gemeinschaft ist. Wir können eines zeigen: Wir feiern zusammen.