Damit werde der Hass gegen lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LGBTI) geschürt. Der Amnesty-Bericht untersucht die Situation in zwölf afrikanischen Ländern.
Demnach haben Übergriffe auf die queere Community in den Ländern deutlich zugenommen. Zudem seien viele LGBTI-Organisationen verboten und Versammlungen aufgelöst worden, sagte die Afrika-Referentin von Amnesty Deutschland, Franziska Ulm-Düsterhöft. "Da auch die Unterstützung von LGBTI+ zunehmend unter Strafe gestellt wird, verlieren Betroffene ihre Arbeit, ihre Wohnung und den Zugang zu medizinischer Versorgung." Die Situation sei vielerorts so prekär, dass zahlreiche queere Menschen untergetaucht sind oder versuchen zu fliehen.
Drastische Gesetzgebungen aus der Kolonialzeit
31 der 54 afrikanischen Länder kriminalisieren einvernehmliche gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen. Viele Gesetzgebungen datieren noch aus der Kolonialzeit, in der die systematische Verfolgung von sexuellen Minderheiten eingeführt wurde. Der Bericht untersucht die Lage in Botsuana, Burundi, eSwatini, Ghana, Kenia, Malawi, Mosambik, Namibia, Tansania, Uganda, Sambia und Simbabwe.
Deutlich verschlechtert hat sich die Lage für LGBTI-Personen in Uganda, wo im Mai eines der drakonischsten Verbote weltweit verabschiedet wurde. Das Gesetz sieht unter anderem die Todesstrafe für sogenannte schwerwiegende Homosexualität und Gefängnisstrafen für die Unterstützung von queeren Menschen vor. Seitdem haben dem Bericht zufolge Schikanen und Verfolgung von Homo-, Bi- und Transsexuellen zugenommen.
Die Debatte in Uganda hat zu ähnlichen Gesetzesinitiativen in mehreren anderen afrikanischen Ländern geführt, etwa in Ghana, Malawi und Kenia. Dabei würden menschenverachtende Praktiken wie Kastration, anale Untersuchungen und Konversionstherapien diskutiert, heißt es im Bericht. Die Schutzräume für sexuelle Minderheiten würden immer kleiner und die Stimmung ihnen gegenüber immer hasserfüllter.