Der Bericht ist nach Angaben des Trierer Bischofs Stephan Ackermann bundesweit der erste dieser Art. Es gehe darum, Jahr um Jahr Rechenschaft zu geben, "was wir tun". Im Laufe der Jahre solle deutlich werden, welche Entwicklung stattfinde.
Der Bericht für das Jahr 2023 solle in der ersten Jahreshälfte 2024 erscheinen, kündigte er an. Der Betroffenenbeirat des Bistums Trier erhält die Ergebnisse zur Kenntnis und zur Stellungnahme.
Im Jahr 2022 gab es dem Bericht zufolge 16 Beschuldigungen zu Missbrauch durch lebende katholische Kleriker oder Angestellte in den katholischen Kirchengemeinden und Einrichtungen des Bistums. Drei davon bezogen sich auf aktuelle Vorfälle, die übrigen liegen länger zurück.
Bei Beschuldigungen der jüngeren Zeit gehe es eher um Grenzverletzungen und Belästigung, bei weiter zurückliegenden vermehrt um schwere Formen sexualisierter Gewalt, heißt es in dem Bericht. Von den eingegangenen Beschuldigungen hätten fünf keinen Bezug zu Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung gegeben, zwei seien als nicht plausibel bewertet worden. Seit 2010 haben sich den Angaben zufolge insgesamt 243 Betroffene gemeldet.
Von den 748 Pfarreien des Bistums Trier hatten laut Bericht bis Ende 2022 insgesamt 175 ein Schutzkonzept abgegeben, in 365 war es in Bearbeitung und 200 beantragten eine Verlängerung, weil sie etwa wegen Flutschäden oder Fusionen von Kirchengemeinden mehr Zeit brauchten.
Die Präventionsbeauftragte des Bistums, Angela Dieterich, betonte, dass die Erstellung von Schutzkonzepten ein sehr langwieriger Prozess sei. Es sei klar, dass Schutzkonzepte nicht jeden Missbrauch verhinderten, betonte Dieterich. Allerdings könne es durch Prävention zu schnelleren und mehr Meldungen kommen.