Verbunden mit der Jahrestagung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) kamen Vertreter der unierten Kirchen am Montag in Ulm zusammen. Rita Famos, Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz, nannte dabei das von der UEK beschlossene Aufgehen in der EKD biblisch und theologisch nur konsequent.
Zudem gelte es, Ressourcen zu schonen und gezielt einzusetzen, sagte Famos. In der Geschichte des Christentums seien kirchliche Vereinigungen und Gemeinschaften eine "Notlösung". "Geschichtlich gibt es Kirche nur im Plural. Aber diese Diversität ist verbunden durch das biblische Zeugnis von der einen Kirche Jesu Christi", sagte die Theologin.
Die Vollkonferenz der unierten Kirchen hatte vor einem Jahr entschieden, die UEK bis 2027 weitgehend in den Amtsbereich der EKD zu integrieren. Die UEK ist ein Zusammenschluss von zwölf deutschen Landeskirchen, zu denen etwa zehn Millionen Christinnen und Christen gehören. Diese überwiegend unierten Kirchen gingen aus dem Zusammenschluss reformierter und lutherischer Kirchen im 19. Jahrhundert in Preußen und anderen deutschen Ländern hervor.
Die 1973 im schweizerischen Leuenberg verabschiedete Leuenberger Konkordie hatte die nahezu fünf Jahrhunderte währende Kirchenspaltung zwischen den reformierten, unierten und lutherischen Kirchen beendet. In dem Dokument erkannten die lutherischen, reformierten und unierten Kirchen in Europa gegenseitig das Abendmahl und die Taufe, die Ämter und die Art der Verkündigung an. Verurteilungen wegen vermeintlicher Irrlehren wurden gestrichen.
Die UEK wurde im Jahr 2003 gebildet. Ziel des Kirchenbundes mit zwölf Mitgliedskirchen unierten, reformierten und lutherischen Bekenntnisses ist es, die theologische, liturgische und kirchenrechtliche Zusammenarbeit in der EKD zu stärken, ohne die konfessionelle Vielfalt der Landeskirchen einzuebnen. Ihr Gegenüber steht die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD), der Bund der lutherischen Kirchen unter den 20 evangelischen Landeskirchen in Deutschland.