Der Landesbeauftragte für politische Bildung, Christian Meyer-Heidemann, hat die neue Smartphone-App vorgestellt, so die Landesstelle. Zunächst enthalte sie alle Stolpersteine, die in den Städten Kiel und Rendsburg verlegt worden sind. Eine Ausweitung auf ganz Schleswig-Holstein sei geplant. Die App ist im App Store von Apple sowie im Google Play Store erhältlich.
Nutzer:innen der App könnten mit der Handy-Kamera Stolpersteine scannen und so die Biografie des Menschen abrufen, an den dort erinnert wird. Zudem enthalte die App eine Gedenkfunktion, hieß es. Mithilfe von Augmented Reality könne für sieben Tage eine virtuelle Kerze am Stolperstein platziert und mit einer persönlichen Gedenkbotschaft ergänzt werden. Andere Nutzer:innen der App würden diese Kerzen dann auf ihrem Mobiltelefon sehen, hieß es.
Die App ist den Angaben zufolge ein Projekt des Landesbeauftragten für politische Bildung Schleswig-Holstein und wurde vom IT-Dienstleister Dataport realisiert.
Der Künstler Gunter Demnig entwickelte die Idee für die Stolpersteine. Auf den Betonwürfeln ist eine Messingplatte verankert, auf der die Namen und Lebensdaten von Menschen eingraviert sind, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden oder aus Deutschland fliehen mussten. Seit Mitte der 1990er Jahre werden die Stolpersteine in die Bürgersteige vor den letzten freiwilligen Wohnorten der Opfer eingelassen.