Die völker- und verfassungsrechtlich zugesagten Klimaschutzziele müssten eingehalten werden, heißt es in dem öffentlichen Appell. Zu den Erstunterzeichnenden gehört auch der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung.
Am 19.10. stand unter anderem die erste Beratung über das sogenannte Klimaanpassungsgesetz auf der Agenda des Bundestags. Es soll helfen, die negativen Folgen des Klimawandels zu begrenzen.
Die Unterzeichnenden des Appells wollen nach eigenen Angaben "die Stimme in Verantwortung für die vielen Menschen und Lebewesen erheben, die bereits jetzt und auch künftig unter den Folgen des Klimawandels leiden". Extreme Großwetterereignisse und Überschreitung von bisherigen Messskalen im Jahr 2023 seien für sie Anlass, "die Zeichen der Zeit ernster zu nehmen und die Politik zu den gebotenen Maßnahmen zu drängen".
Die Initiative wird von mehr als 200 Professorinnen und Professoren sowie Mitarbeitenden an Universitäten und von 20 leitenden Geistlichen getragen. Sie fordern konkret ein angesichts der dramatischen Situation angemessenes Klimaschutzprogramm, die Einhaltung oder sogar Verschärfung des Klimaschutzgesetzes, eine parteiübergreifende Gesamtstrategie für Klimaschutzmaßnahmen und eine vom Bund eingeleitete Bildungsinitiative in allen Altersgruppen und Milieus zur Kommunikation des wissenschaftlichen Befunds und zur Akzeptanz der Klima-Maßnahmen.
Der Text schließt sich dem Urteil von Jurist:innen an, die Deutschland rechtlich verpflichtet sehen, die Pariser Klimaschutzziele von 2015 zu erreichen. Universitäten und Kirchen hätten bereits eigene Anstrengungen unternommen, um ihre Emissionen zu senken.
Zu den Initiator:innen gehören unter andere der Mainzer Theologieprofessor Ruben Zimmermann, die Landesbischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden, Heike Springhart, der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland.