Der dänisch Bischof Henrik Stubkjær vor seiner Wahl zum 14. Präsidenten des Lutherischen Weltbundes
© epd-Bild/Thomas Lohnes
Bischof Henrik Stubkjær wurde in Krakau zum 14. Präsidenten des Lutherischen Weltbundes (LWB) gewählt. Er löst Panti Filibus Musa aus Nigeria ab, der seit 2017 amtiert.
Wahl beim Lutherischen Weltbund
Henrik Stubkjær ist neuer Präsident der Lutheraner
Der dänische Bischof Henrik Stubkjær ist neuer Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB). Die Bischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, wurde auf der Vollversammlung in Krakau in den Rat gewählt.

Die im polnischen Krakau tagende Vollversammlung des kirchlichen Dachverbandes wählte den Bischof von Viborg, Henrik Stubkjær (61), am 16. September zu ihrem 14. Präsidenten. Der LWB umfasst rund 150 Mitgliedskirchen mit mehr als 77 Millionen Gläubigen.

Stubkjær war der einzige Kandidat für die Nachfolge des bisherigen Präsidenten Panti Filibus Musa aus Nigeria. Stubkjær ist seit 2014 der 44. Bischof von Viborg. Er schloss 1990 sein Theologiestudium an der Universität Aarhus ab. Von 1993 bis 1996 war er Vikar der Møllevang-Kirche in Aarhus und Studentenseelsorger an der Universität Aarhus. Von 1996 bis 2005 leitete er das Diakonische Kolleg der Küstenstadt.

Von 2005 bis 2014 amtierte Stubkjæ als Generalsekretär von DanChurchAid, einer humanitären Nichtregierungsorganisation. DanChurchAid ist in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Dänemark verwurzelt und eine Mitgliedsorganisation des kirchlichen Hilfsnetzwerks ACT Alliance. Er war zudem Vorstandsmitglied von ACT Alliance.

Nach seiner Wahl sagte Stubkjær, er wolle der weltweiten Gemeinschaft von 150 lutherischen Kirchen dienen. Der LWB werde unter seiner Leitung weiterhin auf den traditionellen vier Säulen beruhen: "Dem Einsatz für die Bedürftigen und Unterdrückten, gemeinsamen Initiativen in der Mission, gemeinsamen Anstrengungen in der Theologie und einer gemeinsamen Antwort auf die ökumenische Herausforderung." Für Stubkjær stimmten 274 Delegierte, gegen ihn votierten 26, weitere 18 enthielten sich der Stimme. Eine Stimme war ungültig.

 

Erzbischof Panti Filibus Musa wurde auf der LWB-Vollversammlung 2017 in Namibia gewählt. Der Präsident oder die Präsidentin führt den Vorsitz in der Vollversammlung, im Rat und im Exekutivkomitee. Er oder sie leitet das Leben und die Arbeit des LWB in Absprache mit dem Generalsekretär. Der neue Präsident soll formal zusammen mit den neuen Mitgliedern des LWB-Rates am letzten Tag der Vollversammlung ins Amt eingeführt werden.

Die alle sechs bis sieben Jahre tagende Vollversammlung wählt den Präsidenten oder die Präsidentin für die Zeit bis zur nächsten Vollversammlung. Der Lutherische Weltbund tagt noch bis 19. September in Krakau.

Die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, wurde in den Rat des Weltbundes gewählt. Der Rat ist das höchste Leitungsgremium zwischen den alle sechs bis sieben Jahre stattfindenden Vollversammlungen. "Ich bin sehr dankbar für das mir entgegengebrachte internationale Vertrauen und fühle mich dadurch in meinem besonderen Anliegen nach weltweiter Zusammenarbeit im Geiste des Evangeliums bestärkt", sagte die Theologin. Im Dezember übernimmt Kühnbaum-Schmidt auch den Vorsitz des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes.

Außerdem wurden 48 Personen in den Rat des LWB gewählt, davon sechs aus Deutschland: Tim Götz (Bayern), Vikarin Charlotte Horn (Württemberg), Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt (Nordkirche), Michael Martin (Bayern), Dirk Stelter (Hannover) sowie Synodalpräsidentin Bettina Westfeld (Sachsen). Der Rat ist das höchste Leitungsgremium zwischen den alle sechs bis sieben Jahre stattfindenden Vollversammlungen.

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist die größte lutherische Kirchengemeinschaft weltweit. Er umfasst über 77,8 Millionen Gläubige in 150 Mitgliedskirchen in 99 Ländern. Das Deutsche Nationalkomitee vertritt die elf deutschen Mitgliedskirchen im LWB.