An dem Aufzug der sogenannten Lebensschützer in Berlin, zu dem die Veranstalter unter anderem eine größere Gruppe aus dem bayerischen Regensburg mit zwei Bischöfen begrüßten, nahmen nach Polizeiangaben rund 900 Personen teil. An der Demonstration für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch beteiligten sich laut Polizei rund 400 Menschen. In Köln standen sich nach Polizeiangaben auf beiden Seiten jeweils mehrere Hundert Teilnehmer gegenüber.
Das Motto des "Marsches für das Leben" lautete "Einzigartig. Leben wagen". Bei der Kundgebung in Berlin hieß es unter anderem, Abtreibung habe für Frauen keinen physischen und emanzipatorischen Nutzen. Die Menschenwürde müsse "von der Zeugung bis zum Tod gelten". Die Veranstalter sprachen von einer "Abtreibungslobby", die sich Problemen nicht stelle. Die Veranstaltung richtete sich auch gegen eine legale Beihilfe zum Suizid.
Teilnehmer der Berliner Gegenveranstaltungen demonstrierten dagegen "für ein Leben und Lieben ohne Bevormundung". Das Recht auf Abtreibungen werde immer wieder infrage gestellt und eingeschränkt, hieß es etwa beim "Aktionstag für sexuelle Selbstbestimmung". Christlich-fundamentalistischen und rechtsnationalen Gegnerinnen und Gegnern des Rechts auf Selbstbestimmung von Frauen dürfe nicht die Straße überlassen werden.
In Köln gab es gegen den Umzug der "Lebensschützer" sechs Gegendemonstrationen und Kundgebungen, zu denen unter anderem der Verein "Pro Choice" aufgerufen hatte. Nach Angaben der Polizei verliefen die Demo und die Gegenproteste bis zum Nachmittag ohne Zwischenfälle. Gestartet war die Demonstration auf dem Heumarkt, wo sich beide Seiten getrennt von der Polizei gegenüberstanden.