"First things first": Wir starten am Obertor des Stadtteils Dreieichenhain und holen uns bei der Eisdiele eine Kugel Nuss-Nougat auf die Hand, natürlich in der Waffel! Damit schlendern es sich umso besser durch die malerische Altstadt.
Immer weiter zieht es uns die Fahrgasse entlang – vorbei an Blumenläden, Haushaltswarengeschäften und Cafés, die zum Verweilen einladen. Unser Ziel: die hochmittelalterliche Burgruine.
Doch auf dem Weg dorthin fällt ein besonderes Denkmal ins Auge. Es bildet Ludwig Erk ab, der seine jungen Jahre im Dreieicher Stadtteil verbracht hat. Nach einem Selfie mit dem Musikpädagogen und Volksliedsammler in Bronze setzen wir unseren Weg fort.
Kurz darauf erblicken wir sie: die Burganlage – wie aus dem Bilderbuch. Die Burgkirche, die mittig in der Anlage liegt, wurde in den Jahren 1710 bis 1718 errichtet, nachdem der letzte Vorgängerbau 1669 abgebrannt war. Wer Glück hat, kommt in den Genuss der wertvollen Barockorgel aus dem Jahr 1791 lauschen zu können. Sie stammt von der bekannten Orgelbauerfamilie Stumm.
Vom Schwertkampf bis zum Konzerterlebnis
Nahezu jedes Wochenende ist rund um Burganlage und Fahrgasse etwas los. In den Sommermonaten bieten jährlich die Burgfestspiele ein vielfältiges Programm aus Theater, Kabarett, Comedy, Konzerte und vielem mehr. Nicht zu verwechseln mit dem Hayner Burgfest. Der Mittelaltermarkt zieht jährlich am zweiten September-Wochenende zahlreiche Mittelalter-Begeisterte an.
In diesem Jahr strömen Besucher:innen vom 8. bis 10. September unter dem Motto "Celebratio Civitas - Met, Gesang und Schwerterklang" nach Dreieichenhain. Doch nicht nur im Sommer, auch im Winter zum beliebten Weihnachtsmarkt ist die Altstadt einen Besuch wert. Der runde Turm, auch Bergfried genannt, wird zum riesigen Adventskranz, auf dem die Kerzen nach und nach angezündet werden.
Bienen auf dem Museumsdach
Und steht mal kein Fest an, so lohnt sich auch ein Besuch beim Dreieich-Museum, das mitten in der Burganlage gelegen ist. Im Obergeschoss des Museums ist die 2017 erstellte Dauerausstellung zu sehen. Die Besucher:innen erwartet – bei freiem Eintritt - eine Zeitreise vom frühen Mittelalter, als Hayn noch Verwaltungsmittelpunkt des kaiserlichen Bannwaldes war, bis hin zur Gebietsreform 1977, bei der sich fünf Gemeinden zur Stadt Dreieich zusammen schlossen. Dreimal jährlich wechselnde Sonderausstellungen runden das Angebot ab.
Und wer Lust auf ein süßes und sinnvolles Souvenir hat: Seit 2014 lassen sich einige Bienen den Nektar der blumigen Burg-Bepflanzung schmecken und produzieren auf dem Museumsdach fleißig Honig, den die Geschäftsstelle verkauft.
Besinnliches Innehalten in der Natur
Nach unserem Spaziergang durch die Burganlage und einmal um den malerischen Burgweiher herum, wartet schon der nächste Ort darauf, von uns entdeckt zu werden: Im Stadtteil Götzenhain, genau nebenan, bietet das Evangelische Dekanat Dreieich-Rodgau noch bis Ende September samstags um 18 Uhr ganz besondere Andachten an. Die Location: die Schlosskirche Philippseich. Bei einem nachmittäglichen Sommerspaziergang können wir neben Körper und Geist auch die Seele erfrischen. Denn uns erwarten geistliche Impulse von Prediger:innen aus der Umgebung sowie Orgelklänge, Chor- oder Bläsermusik.
Am 16. September erwartet die Besucher:innen eine Andacht mit Pfarrerin Dorothee Modricker-Köhler und dem Gospelchor "Good News". Weitere Informationen zu den Andachten finden Interessierte auf der Website der Gemeinde.