Maria Volanakis, die auch Ärztin ist, sagte dem Evangelischen Pressedienst, sie hoffe, dass die Touristen wieder auf die Insel zurückkehrten. Denn weite Teile der Insel seien nicht von dem Brand betroffen, und die Bewohner lebten zu großen Teilen von den Einnahmen aus dem Tourismus.
Volanakis betonte, viele hätten schon in der Corona-Pandemie kaum Einnahmen gehabt und die Zeit des eingeschränkten Reiseverkehrs dazu genutzt, Ferienhäuser und Hotelanlagen zu renovieren. "Viele waren jetzt darauf eingestellt, diesen Sommer richtig gut zu arbeiten", sagte Volanakis.
Für diejenigen, die direkt in dem Brandgebiet ansässig sind, seien die Aussichten nicht gut. "Wir hoffen, dass sich nicht alle Urlauber von dem Feuer abschrecken lassen, sondern dass Touristen kommen, damit es eine Perspektive gibt für die Menschen auf der Insel", sagte sie. Viele Mitglieder der deutschsprachigen Gemeinde Rhodos arbeiteten im Tourismus, fügte sie hinzu.
Tourismus-Branche auf Sommersaison angewiesen
Die Branche sei auf die Sommersaison angewiesen, denn in den Monaten zwischen Mai und November müssten Einnahmen für das gesamte Jahr erarbeitet werden. Nach Volanakis Einschätzung haben die Touristen, die wegen der Brände evakuiert werden mussten, mittlerweile überwiegend die Insel verlassen oder seien, sofern möglich, in ihre Quartiere zurückgekehrt.
Die Gemeinde in Stadt Rhodos habe vorübergehend auch ihren klimatisierten Gemeindesaal für die evakuierten Touristen zur Verfügung gestellt. Dort seien einige dutzend deutsche Touristen, darunter Familien mit Kindern, unmittelbar nach der Evakuierung versorgt worden. Gemeindemitglieder hätten die Urlauber teilweise privat, teilweise in leer stehenden Ferienwohnungen untergebracht.
Volanakis lebt seit mehr als 40 Jahren auf Rhodos, die gebürtige Deutsche ist mit einem Griechen verheiratet. Sie ist Ärztin im Ruhestand. Seit 30 Jahren gehört sie zum Gemeindevorstand der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde in Rhodos.