Es treffe zu, dass seitens eines Vereins Vorwürfe gegen einen Pastor erhoben wurden, bestätigte der Leitende Pressesprecher der Nordkirche, Dieter Schulz, am Montag gegenüber dem Evangelischen Pressedienst. Die "Hamburger Morgenpost" hatte über entsprechende Vorwürfe berichtet.
Dem Bericht zufolge hat der "Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen" kirchliche Räume gemietet. Der Pastor soll die Sinti mehrfach ermahnt haben, die Kirche so zu hinterlassen, wie sie diese vorgefunden haben. Mit der Zeit sei der Streit eskaliert und der Pastor soll die Sinti abfällig beschimpft haben. Später soll er es abgelehnt haben, sich zu entschuldigen.
"Die Nordkirche nimmt Vorwürfe für dienstliches Fehlverhalten generell und insbesondere in diesem genannten Kontext sehr ernst", teilte Schulz mit. Unverzüglich nach Eingang der Hinweise sei durch das Landeskirchenamt ein dafür vorgesehenes geordnetes dienstrechtliches Verfahren in Gang gesetzt worden. Die Äußerungen, die der Verein dem Pastor vorwerfe, widersprächen "in eklatanter Weise den Werten der Nordkirche und werden von dieser in keinerlei Weise toleriert". Sie seien "absolut inakzeptabel".
Laut "Hamburger Morgenpost" soll der Pastor die Sinti unter anderem als "Zigeunerpack" bezeichnet haben. Auch Gemeindemitglieder hätten ihm rassistische Äußerungen vorgeworfen. Schulz teilte mit, der Geistliche nehme "bis zur Klärung der Vorwürfe seine Amtsgeschäfte nicht wahr".