Bei der geheimen Abstimmung über die ergänzte Vorlage stimmten 89 Delegierte mit ja, fünf mit nein, neun enthielten sich der Stimme.
"Lesben, Schwule, Trans- und Intersexuelle haben in Gemeinden und Einrichtungen der EKHN Diskriminierung erfahren", heißt es in dem "Schuldbekenntnis".
Die Kirche habe die Würde von Gottes Geschöpfen verletzt, indem sie sich in der Vergangenheit einseitig auf ein "letztlich patriarchales Familienmodell" mit Vater und Mutter bezogen habe. Entsprechende Äußerungen seien auch dann als Irrtum zu bezeichnen, wenn die Rechtsprechung seinerzeit noch diskriminierende Bestimmungen enthielt oder das Anliegen dem Schutz von Ehe und Familie galt.
Menschen seien dadurch schwere Verletzungen zugefügt und die geistliche Heimat in der Kirche genommen worden. "Alle, denen wir damit Unrecht getan haben, bitten wir um Vergebung", heißt es in der Erklärung. Die Kirchenleitung und die Kirchensynode dankten allen, die auf dem Weg zur Anerkennung queerer Menschen mitgewirkt haben.
"Wir glauben heute: Homosexualität, Bisexualität, Trans- und Intersexualität, non-binäre und queere Lebensformen sind ein Teil der Schöpfung", bekräftigen die Synodalen. Im Glauben an Jesus Christus seien Menschen mit all ihren Unterschieden erlöst und verbunden. Die EKHN verpflichte sich, "die bestehende Vielfalt von Geschlechtern, unterschiedlicher sexueller Orientierung und Lebensweisen anzuerkennen und zu fördern". Darüber hinaus verpflichte sich die Kirche, in der kontroversen Debatte mit anderen Kirchen der Ökumene für die Anerkennung dieser Vielfalt einzutreten.
Kirchenpräsident Volker Jung nannte die Annahme der Erklärung "sehr bewegend". "Ich hoffe sehr, dass von dem Schuldbekenntnis wirklich Signale ausgehen", sagte er. Die Synodenpräses Birgit Pfeiffer sprach ihre Hochachtung aus vor den persönlichen Bekenntnissen Betroffener vor der Synode und der "großen Achtsamkeit" der Synodalen ihnen gegenüber.