Das berichtet die Leiterin der Osterpostfiliale, Doris Kröger. "Sie schrieben unter anderem, dass sie dankbar seien, in Deutschland zu wohnen und auch schon Freunde gefunden hätten. Teilweise erwähnten sie auch, dass sie Deutsch lernen möchten."
Seit Jahrzehnten schreiben Kinder aus aller Welt in den Wochen vor Ostern nach Ostereistedt, weil sie glauben, dass dort der Osterhase zu Hause ist, der Hanni Hase heißt. Die Zuschriften trafen im Dorfgemeinschaftshaus des 900-Seelen-Ortes ein, das provisorisch zum Osterpostamt umgewidmet worden war. Sie wurden von einem Team geöffnet, gelesen und mit einem Vordruck beantwortet.
In diesem Jahr seien rund 1.000 Briefe aus dem Ausland in Ostereistedt angekommen, unter anderem aus den USA und aus Brasilien, erklärte Kröger. Insgesamt sei Post aus 40 Ländern gekommen. Wie in den Jahren zuvor waren viele bunte Basteleien und Briefe dabei, in denen sich die Kinder Schoko-Eier wünschten oder beschrieben, wie der Osterhase den Weg zu ihnen findet. Es seien aber auch berührende Themen angesprochen worden, berichtete Kröger. So schrieben Erik und Ben aus Niedersachsen: "Unser Opi Kai ist Weihnachten mit 57 Jahren in den Himmel gegangen. Er sitzt jetzt auf einem Stern und passt auf uns auf."
Lola aus Baden-Württemberg fragte, was das Lieblingsessen vom Osterhasen sei, Fynn aus Rheinland-Pfalz wollte mit ihm ins Kino gehen, June aus Nordrhein-Westfalen wünschte sich für jeden Menschen und jedes Tier Frieden auf der Welt. "Bei jedem Brief sehe ich die Kinderaugen leuchten, wenn sie die Antwort im Briefkasten finden", sagte Kröger.
Das Osterpostamt wurde 1982 im Zuge der Post-Werbeaktion "Schreib' mal wieder" erstmals eingerichtet und feierte im vergangenen Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Die Post schätzt, dass bisher mehr als 1,5 Millionen Briefe an die Adresse Hanni Hase, Am Waldrand 12 in 27404 Ostereistedt gerichtet wurden.