Der 72-jährige Bischof zog mit seinem Amtsverzicht Konsequenzen aus Versäumnissen im Umgang mit Missbrauch in der Kirche. Der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit würdigte als Vorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen die Entscheidung, mit der Bode persönliche Verantwortung übernehme.
Adomeit dankte Bode zugleich für seine Offenheit und Gastfreundschaft und eine vertrauensvolle und engagierte Zusammenarbeit in fast 28 Jahren seines Wirkens. "Er hat die Ökumene gerade in Niedersachsen mit seiner theologischen Arbeit deutlich geprägt." Als Vizepräsident des katholischen Reformprozesses "Synodaler Weg" habe sich Bode in besonderer Weise für Veränderungen starkgemacht und Reformen im Bistum Osnabrück und darüber hinaus angestoßen und umgesetzt.
Der Papst hatte am Sonnabend den Rücktritt Bodes angenommen. Bode nannte als einen Grund den im September veröffentlichten Zwischenbericht zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Osnabrück. Dieser habe ihm noch einmal deutlich seine eigenen Fehler im Umgang mit Missbrauchsfällen vor Augen geführt. Der Bericht erhebt schwere Vorwürfe gegen den Bischof. Unter anderem habe er bis 2010 mehrfach Beschuldigte in ihren Ämtern belassen und damit weitere Tatgelegenheiten ermöglicht.
Adomeit betonte in seiner Stellungnahme, die Aufarbeitung von und der wirksame Schutz vor sexualisierter Gewalt durch Mitarbeitende hätten auch für die evangelischen Kirchen in Niedersachsen und ihre Diakonie höchste Priorität. Auch in der evangelischen Kirche gab es bereits Kritik von Betroffenen am Umgang mit Missbrauchsfällen.