"Unsere Lebensweise zerstört die Lebensgrundlage kommender Generationen", sagte der evangelische Theologe Thorsten Latzel am Sonntag in Kerpen laut Redetext. Eine solche Lebensweise koste Menschenleben - vor allem in Ländern des globalen Südens, und sie töte Mitgeschöpfe. Der Gottesdienst fand im Rahmen eines Besuchs der rheinischen Kirchenleitung im Tagebaugebiet statt.
Die Welt bleibe nach christlichem Verständnis jedoch nicht sich selbst und dem menschlichen Zugriff überlassen, sagte Latzel weiter. Sie bleibe in Gottes Hand. Der leitende Theologe der rheinischen Kirche rief dazu auf, die Schöpfung "neu mit den Augen Gottes sehen" zu lernen. Das könne helfen, dankbarer, bescheidener und einfühlsamer zu leben. Er wolle sich ebenso wie viele andere Menschen nicht damit abfinden, dass die Schöpfung durch Menschen zerstört werde. Zugleich vertraue er darauf, dass Gott die Schöpfung bewahre: "Durch das, was wir tun, und weit, weit darüber hinaus."
Anlässlich der Räumung des Ortes Lützerath für den weiteren Braunkohleabbau hatte sich im Januar die rheinische Synode, das oberste Leitungsgremium der Landeskirche, für einen sofortigen Abbaustopp am Ort ausgesprochen. Sie teile die Sorge der Protestierenden um die Auswirkungen der Kohleverstromung auf das Klima, hieß es.