Vor 20 Jahren erlitt die bekannte deutsche Theologin und Lyrikern Dorothee Sölle während einer Tagung in der Evangelischen Akademie Bad Boll einen Herzinfarkt. Sie verstarb kurze Zeit später im Alter 73 im Klinikum. Mit einer Tagung vom 28. bis 30. April will die Akademie nun Sölles Werk neu erschließen, das für politische Wachsamkeit und ökumenische Weite stehe.
Sölle sah sich als Lebende "nach Auschwitz". Sie trat immer für ein Leben in solidarischer Verbundenheit mit den Opfern von Unrecht und Gewalt, wie die Akademie mitteilte. Genauso habe sie sensibel den Blick auf die Schönheit der Welt gerichtet. Vor allem aber wurde sie "als Kämpferin für den Frieden und für die Gleichberechtigung von Frau und Mann" wahrgenommen.
Gerade die aktuellen Verhältnisse im Zeichen von Kriegen und globaler Klimaveränderung "lassen Sölles Drängen auf Umkehr und kollektive Erneuerung im Licht des Evangeliums hochaktuell erscheinen". Ihre vielfältigen, noch immer wenig beachteten Anregungen sollen daher in der Tagung aufgegriffen werden, diskutiert und fortgeführt werden. Was würde Dorothee Sölle uns heute angesichts der uns umgebenden Krisen raten und wie würden wir dazu stehen?
Vorträge renommierter Expert:innen zu Sölle stehen auf dem Programm: darunter die Marburger Theologin Elisabeth Hartlieb und die Theologen Albrecht Groezinger, Gerhard Marcel Martin und Hans-Ulrich Gehring sowie Swantje Amelung und Bettina Hertel. Die Akademie erwartet einen intensiven Austausch und einen aufklärenden Einblick in das Leben und Schaffen von Dorothee Sölle.
Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit der Evangelische Erwachsenen- und Familienbildung in Württemberg, mit den Evangelische Frauen in Württemberg sowie mit der Lechler Stiftung.
Info Tagungsprogramm: "Mit offenen Augen. Impulse Dorothee Sölles für ein Christentum im 21. Jahrhundert.", 28.-30. April 2023, Evangelische Akademie Bad Boll.