Das Hospiz habe seitdem 1.200 Familien "ein zweites Zuhause auf Zeit" geboten, teilte die Leitung der Einrichtung am Dienstag mit. 369 der begleiteten jungen Gäste seien seither gestorben. Mit dem Start des Jugendhospizes Balthasar 2009 sei dann eine weitere Lücke in der Begleitung unheilbar erkrankter junger Menschen geschlossen und das Angebot für betroffene Familien erweitert worden.
Die Idee eines stationären Kinderhospizes sei 1990 aus der Selbsthilfe betroffener Familien entstanden, hieß es. Der Deutsche Kinderhospizverein habe dann in der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe einen Träger gefunden. Bis heute übernehme Balthasar eine Vorreiterrolle, auch für die bundesweite Vernetzung stationärer Kinderhospize und für politische Initiativen.
Balthasar-Einrichtungsleiter Roland Penz bezeichnete den Fachkräftemangel als aktuell größte Hürde in der Kinderhospizarbeit, vor allem im Pflegebereich. Einige Häuser in Deutschland hätten bereits dauerhaft Plätze schließen müssen, erklärte er. Auch im Haus Balthasar in Olpe werde es immer schwieriger, geschultes und erfahrenes Personal zu finden. Von den 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seien aktuell 37 rund um die Uhr in der Pflege der kranken Kinder tätig. Durch unbesetzte Stellen müssten zeitweise Betten geschlossen bleiben.
Seit 2017 gibt es den Angaben zufolge eine bundesweite Rahmenvereinbarung zwischen Hospizverbänden und Krankenkassen. Das Haus in Olpe werde zur Hälfte durch Pflegeversicherungen und Krankenkassen getragen, hieß es. Etwa 50 Prozent der Kosten müssten aber weiterhin über Spenden finanziert werden.
Am 6. August findet im Balthasar zum Jubiläum ein Sommerfest mit Zirkusaktionen statt. Am 23. September folgt in der Stadthalle Olpe ein Festakt zum 25-jährigen Bestehen.