"Mit Lützerath ist die Thematik um den Klimaschutz und unsere eigene Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung in ihrer Dringlichkeit in den Fokus der öffentlichen Diskussionen gerückt", sagte die Schöpfungsbeauftragte der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD) dem Evangelischen Pressedienst. Der Ausstieg aus der Kohle könne nicht frühzeitig genug kommen, unterstrich die Landesbischöfin der evangelischen Nordkirche. Dazu sei eine Gesamtstrategie für eine sozial-ökologische Transformation nötig, denn Klimaschutz sei kein isoliertes Thema.
Das Dorf Lützerath soll dem Braunkohleabbau weichen. Am 15. Januar hatte die Polizei die Räumung des Weilers, der seit rund zwei Jahren Treffpunkt von Klimaschützern, Anwohnern und regionalen Bündnissen war, abgeschlossen. Tags zuvor war es an nicht genehmigten Kundgebungsorten wie der Abbruchkante des Tagebaus zu teils gewaltsamen Konfrontationen zwischen der Polizei und Demonstranten gekommen. Für heute waren weitere Proteste von Umweltschützern angekündigt.
Kühnbaum-Schmidt erklärte, sie finde es großartig, dass sich so viele und insbesondere junge Menschen für Klimaschutz engagierten: "Zumal der Einsatz für Klimaschutz und das Umsetzen entsprechender Maßnahmen auch dem Gesetzgeber durch das Grundgesetz aufgegeben ist." Formen des Protestes gehörten zur politischen Kultur, erklärte die Umweltbischöfin. Unerlässlich sei dabei aber, dass alle Beteiligten auf die Anwendung von Gewalt verzichteten und die Rechtsstaatlichkeit achteten.