In der Pressemitteilung zu ihrem Rücktritt hat Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) die Rolle der Medien kritisiert: "Die monatelange mediale Fokussierung auf meine Person lässt eine sachliche Berichterstattung und Diskussion über die Soldatinnen und Soldaten, die Bundeswehr und sicherheitspolitische Weichenstellungen im Interesse der Bürgerinnen und Bürger Deutschlands kaum zu", erklärte die Ministerin in Berlin. Deshalb habe sie sich entschieden, ihr Amt zur Verfügung zu stellen.
Die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann sagte auf die Frage, ob Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit dieser Begründung einverstanden sei, der Kanzler respektiere die Entscheidung der Ministerin und auch die Gründe, die sie dafür angebe.
Lambrecht hatte zuletzt wegen eines auf Instagram veröffentlichten missglückten Silvestervideos für Schlagzeilen gesorgt. Sie hatte sich darin auf den Ukraine-Krieg bezogen, mit dem für sie "ganz viele besondere Eindrücke" und "viele Begegnungen mit interessanten und tollen Menschen" verbunden waren. Im Video war die Ministerin kaum hörbar, weil im Hintergrund Silvesterraketen und Böller knallten.