Der Prozess im Körper werde durch einen Naturstoff aus Weihrauchharz ausgelöst, hieß es. Möglicherweise böten sich hier der Medizin künftig sogar Behandlungsmethoden, die frei von Nebenwirkungen seien.
Chronisch-entzündliche Prozesse seien die häufigsten Ursachen einer Vielzahl von weitverbreiteten Erkrankungen wie Arthritis, Asthma, Alzheimer, Diabetes und Krebs. Medikamente, die Entzündungen hemmen könnten, gehörten daher zu den am häufigsten eingenommenen Arzneistoffen weltweit. Allerdings sei deren therapeutische Wirksamkeit oft nur gering, die Nebenwirkungen dagegen schwerwiegend.
Jenaer Forschenden um den Lehrstuhlinhaber für Pharmazeutische Chemie, Oliver Werz, sei es nun gelungen, im Harz des Weihrauchbaums einen Bestandteil zu identifizieren, der die natürliche Immunabwehr des Körpers bei Entzündungen stimuliere. Insbesondere die Boswelliasäure aus dem Weihrauch sei in der Lage, ein zentrales Entzündungsenzym so umzuprogrammieren, dass es statt entzündungsfördernder Substanzen entzündungsauflösende Stoffe im Körper produziere.
Erste Experimente mit Mäusen hätten diesen Mechanismus auch im lebenden Organismus bereits bestätigt, schreibt das Forscherteam in der Fachzeitschrift "Advanced Science". Die Forschenden erhofften sich nun, aus dieser Entdeckung Medikamente für den klinischen Einsatz zu gewinnen.