Neben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zur Beisetzung des emeritierten Papstes Benedikt XVI. am Donnerstag nach Rom reisen. Das sagte ein Regierungssprecher am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. Wie das Präsidialamt mitteilte, werden Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender am Donnerstagmorgen von Papst Franziskus begrüßt. Begleitet wird der Bundespräsident demnach von einer Delegation aus Vertreterinnen und Vertretern der deutschen Verfassungsorgane.
Steinmeier trug sich am Dienstag in der Apostolischen Nuntiatur in Berlin auch in das Kondolenzbuch ein. Er trauere mit den Katholiken aus Deutschland und der ganzen Welt um Papst Benedikt XVI., schrieb Steinmeier laut Mitteilung. "Sein Glauben, seine intellektuelle Kraft und seine menschliche Bescheidenheit werden den Menschen in seiner Heimat Deutschland in lebendiger Erinnerung bleiben", so das Staatsoberhaupt.
Der aus Deutschland stammende Papst emeritus war am Silvestermorgen im Alter von 95 Jahren im Vatikan gestorben. Der Leichnam Benedikts wird am Donnerstag im Petersdom in Rom beigesetzt. Laut Vatikansprecher Matteo Bruni soll er im früheren Grab von Johannes Paul II. in der Krypta der Peterskirche beigesetzt werden, wie "Vatican News" berichtete. Papst Franziskus wird zuvor um 9.30 Uhr auf dem Petersplatz eine Trauermesse für seinen Amtsvorgänger abhalten.
Die 27 katholischen Bistümer planen zur Beisetzung ein bundesweites Glockengeläut. Die katholische Deutsche Bischofskonferenz habe ein Trauergeläut am Donnerstag um 11 Uhr empfohlen, sagte ein Sprecher dem epd.
Noch bis Mittwochabend können sich Gläubige am aufgebahrten Leichnam Benedikts in der Petersbasilika verabschieden. Am Montag kamen nach Vatikanangaben bereits 65.000 Menschen, um dem emeritierten Papst die letzte Ehre zu erweisen. Der gebürtige Deutsche, mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger, stand von 2005 bis zu seinem freiwilligen Rücktritt 2013 an der Spitze der katholischen Kirche.