In dem am Samstagabend im Vatikan veröffentlichten Text dankt Benedikt Gott für "die vielen Freunde, Männer und Frauen, die er mir immer wieder zur Seite gestellt hat". Er bete darum, dass Deutschland ein "Land des Glaubens bleibt". Seine Landsleute fordert er darin auf: "Lasst euch nicht vom Glauben abbringen."
Seine ehemaligen Mitarbeiter ruft Benedikt in dem Testament auf, fest im Glauben zu stehen und sich nicht verwirren zu lassen. Oft sehe es aus, als ob Naturwissenschaften und Geschichtsforschung unwiderlegliche Einsichten vorzuweisen hätten, die dem katholischen Glauben entgegenstünden. Er selbst habe erlebt, wie "scheinbare Gewissheiten gegen den Glauben dahinschmolzen, sich nicht als Wissenschaft, sondern als nur scheinbar der Wissenschaft zugehörige philosophische Interpretationen erwiesen."
Gott habe ihn durch "vielerlei Wirrnisse hindurchgeführt; immer wieder mich aufgehoben, wenn ich zu gleiten begann", heißt es weiter in dem geistigen Vermächtnis. Der hellsichtige Glaube seines Vaters habe ihn und seine Geschwister glauben gelehrt und "als Wegweisung mitten in all meinen wissenschaftlichen Erkenntnissen standgehalten". In seinem Testament dankt Benedikt überdies seiner Schwester, die "mir selbstlos und voll gütiger Sorge über Jahrzehnte gedient" habe.
Der emeritierte Papst Benedikt war am Samstag im Alter von 95 Jahren im Vatikan gestorben. Er wird von Montag an im römischen Petersdom aufgebahrt. Am Donnerstag wird sein Nachfolger Papst Franziskus der Trauerfeier für Benedikt auf dem römischen Petersplatz vorstehen.