Nach dem Ende der coronabedingten Einschränkungen rund um den Jahreswechsel habe man leider wieder mit solchen Angriffen rechnen müssen, sagte Bredt-Dehnen dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Wuppertal. Von der "Massivität" der Angriffe sei er gleichwohl überrascht.
Die Beamten und Einsatzkräfte, die helfen und für die Sicherheit der Bürger sorgten wollten, müssten die Erfahrung machen, dass sie angegriffen werden und selbst in Gefahr geraten, kritisierte der Landespfarrer. Das sei für die Angegriffenen "sehr schockierend" und könne zu psychischen Belastungen führen, die in der Folge aufgearbeitet werden müssten.
Nach Einschätzung des evangelischen Theologen handelt es sich bei den Angreifern in der Regel um junge und alkoholisierte Männer im Alter von 16 bis 24 Jahren. Anders als bei sonst üblichen Einsätzen würden Polizistinnen und Polizisten zum Jahreswechsel oft auf größere Menschengruppen treffen, in denen sich dann "dynamische Einsatzsituationen" ergäben.
Deshalb sei es auch richtig, dass die Polizei Einsatzhundertschaften abgestellt habe, die in brenzlichen Situationen eingreifen konnten. Zudem hatten Städte wie Köln und Düsseldorf in bestimmten Bereichen Böllerverbote erlassen.
In der Silvesternacht waren Polizei und Rettungskräfte in Deutschland massiven Angriffen ausgesetzt. Auch in Nordrhein-Westfalen randalierten Menschen und griffen Einsatzkräfte an. Laut einer vorläufigen Bilanz des Landesamts für Zentrale polizeiliche Dienste wurden 42 Polizistinnen und Polizisten verletzt, im Vorjahr waren es 23. 233 Personen wurden in Gewahrsam genommen (Vorjahr 163) und 25 vorläufig festgenommen (Vorjahr 15). Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie feierten die Menschen den Jahreswechsel wieder ohne ein allgemeines Feuerwerksverbot und Kontaktbeschränkungen.