Die Initiative wurde im November mit einem gemeinsamen Aufruf von Diakonie und EKD gestartet und wird maßgeblich durch Gelder unterstützt, die den Kirchen durch die Besteuerung der Energiepreispauschale zusätzlich zugeflossen sind. Dazu kommen viele Spenden.
Zahlen über die Aktionen sowie auch über die Summe der bereitgestellten Gelder kennt Lilie nicht, denn die Steuerung der Angebote laufe über die Landeskirchen. "Aber alle Gliedkirchen der EKD stehen voll und ganz hinter der Aktion und geben die Zusatzeinnahmen an Bedürftige weiter." So unterstütze etwa die Landeskirche Sachsen die Diakonie mit 1,2 Millionen Euro. Auf dem Gebiet der Diakonie Hessen flössen mehr als fünf Millionen Euro an die regionalen diakonischen Werke. "So können wir pragmatisch und zielgenau ein Teil der Lösung der Herausforderungen sein", sagte Lilie.
Der Diakoniechef verwies auf die doppelte Bedeutung des Kampagnentitels: "Es geht nicht nur darum, Räume zu heizen und warmes Essen zu verteilen." Es gehe auch um zwischenmenschliche Wärme, um Kontakt, um Ansprache - alles Schritte gegen die durch Corona gewachsene Einsamkeit.
Er sei selbst überrascht von der Kreativität der Kirchengemeinden vor Ort, so Lilie. Die Angebote reichten vom Nachtcafé mit Erzählrunden, damit niemand alleine bleibt, über Einladungen zum Mittagessen bis hin zur sozialen Energieberatung. Mancherorts könnten Bedürftige auch Anträge auf Finanzhilfen von bis zu 550 Euro stellen.
Zur politische Dimension der Aktion sagte Lilie: "Ich sehe mit Sorge, dass rechtspopulistische Hetzer die kritische Lage nutzen, um uns die Fake-Geschichte einer tiefen Spaltung im Land einzureden." Dem setze man Hilfsbereitschaft, professionelle Beratung und zwischenmenschliche Wärme entgegen. Lilie: "Das ist Kitt für den Zusammenhalt."