Der evangelische Theologe sagte dem Bayerischen Rundfunk (BR) am Donnerstag: "Der gute, normale Alltag einer Kirchengemeinde, all das, was da passiert, das passt nicht in die Schlagzeilen." Dort landeten eher "die extremen Sachen, oft auch die negativen Sachen". Dabei leiste die Kirche gerade im Sozialen in Zeiten hoher Preise und Krisen viel.
Es gebe aber auch positive Beispiele, sagte Bedford-Strohm. Das kirchliche Engagement in der Seenotrettung habe es als "Aufregerthema" in die Schlagzeilen geschafft. Menschen seien deswegen nicht aus der Kirche ausgetreten, sondern hätten ihm gesagt: "Endlich tut ihr mal das, wovon ihr sprecht", erläuterte der Bischof. Um den Menschen die Botschaft des Glaubens nahezubringen, müsse sich die Kirche allerdings auch verändern: "Wir müssen aus unseren eigenen Mauern rausgehen, wir müssen dahin gehen, wo die Menschen leben."
Bedford-Strohm warb für den Gottesdienst, der bei vielen Menschen "unterschätzt" sei. Einmal pro Woche an einen Ort zu gehen und über sich nachzudenken, Distanz zu sich und Orientierung zu gewinnen, sei "etwas Gutes".
Er freue sich aber auch, wenn an Weihnachten Menschen in die Gottesdienste kämen. "Weihnachten ist mehr als Geschenke und gutes Essen", sagte er. Das sei zwar auch wichtig, aber die Weihnachtsbotschaft als Botschaft der Hoffnung und der Liebe wirklich zu spüren, das sei der Kern von Weihnachten.