Die EKD habe sich bei der jüngsten Synodaltagung "von der apokalyptischen Stimmung der Klimaaktivisten vereinnahmen lassen", sagte Dekan Till Roth, Vorsitzender des theologisch konservativen Arbeitskreis Bekennender Christen in Bayern (ABC), laut einer Mitteilung. Damit habe sie auch dem Anliegen des Klimaschutzes mehr geschadet als genützt.
Es sei "ohne Frage eine der wichtigen politischen Aufgaben unserer Zeit, deutlich und in möglichst großer Solidarität in der Weltgemeinschaft auf die bereits sichtbaren Klimaveränderungen zu reagieren", sagte Roth. Doch der Satz "Der Klimawandel bleibt die größte Herausforderung der Menschheit" aus der im September verabschiedeten EKD-Klimaschutzrichtlinie sei für ihn Ausdruck mangelnder Objektivität und fehlender politischer Neutralität. Es sei ethisch problematisch, verschiedene globale Bedrohungen gegeneinander auszuspielen.
Das von der EKD-Synode Anfang November beschlossene freiwillige Tempolimit von 100 Stundenkilometern auf Autobahnen und 80 Stundenkilometern auf Landstraßen widerspreche evangelischer Freiheit, so der ABC-Vorsitzende. Statt beim Thema Klimaschutz "in den Schienen politischer Denkweisen zu reagieren", sollte die Kirche "die Quellen geistlicher Zuversicht und Hoffnung" thematisieren.