Dennoch sprach der Haushaltsexperte im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Andreas Barner, am Montag bei der Synodentagung in Magdeburg von schwierigen Zeiten. Sie seien schwieriger, als noch vor der Pandemie erwartet worden sei.
Er nannte den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, die damit verbundene Energiekrise und die hohe Inflation als Gründe für seine Einschätzung. Allerdings sei die EKD mit ihrer seit 2018 erarbeiten langfristigen Finanzstrategie gut vorbereitet auch angesichts der neuen Unsicherheiten. Weil sich die Mitgliederzahl der 20 evangelischen Landeskirchen bis 2060 voraussichtlich halbiert und auch die Steuereinnahmen in ähnlichem Umfang sinken, will die EKD als Dachorganisation bis 2030 bereits 17 Millionen Euro weniger ausgegeben als im Jahr 2019.
Barner brachte in die Tagung des Kirchenparlaments den Haushalt für 2023 ein, über den die Synodalen bis Mittwoch entscheiden werden. Der Etat der EKD, der sich wesentlich aus Umlagen der Landeskirchen speist, soll im nächsten Jahr rund 247 Millionen Euro umfassen, nach 246,1 Millionen im laufenden Jahr. Die Umlagen werden wegen des Kirchensteuereinbruchs im Jahr 2020 um 0,3 Prozent niedriger ausfallen als im laufenden Jahr.
Barner verwies in seine Einbringungsrede mehrfach auf die Risiken der Inflation. Die Haushälter in der evangelischen Kirche gehen davon aus, dass selbst bei einem nominalen Kirchensteuerplus die finanziellen Möglichkeiten wegen des Kaufkraftverlustes sinken.