Der siebenköpfigen Gruppe sei vorgeworfen worden, sie habe an missionarischen Veranstaltungen teilgenommen, teilten Kirchenkreis und Missionswerk in einer gemeinsamen Erklärung mit. Laut der Emder Superintendentin Christa Olearius wollte der Kirchenkreis eine Partnerschaft zu einem Kirchenkreis in Assam aufbauen.
Die Gruppe, die Kirchengemeinden besucht und an Gottesdiensten teilgenommen habe, sei unter Polizeiaufsicht und unter vorgehaltenen Waffen zum Flughafen Guwahati eskortiert worden, um von dort nach Delhi und anschließend nach Deutschland weiterzufliegen, hieß es. Da zur Kooperation geraten worden sei, sei die Delegation auf die nach langem und zermürbendem Warten genannte Forderung eingegangen, pro Person 500 Dollar zu zahlen sowie das Land so bald wie möglich zu verlassen.
Kontakte zur Deutschen Botschaft und zum Konsulat sowie zu staatlichen und kirchlichen Behörden in Deutschland hätten keine Veränderung der Situation gebracht. Ein indischer Mitarbeiter des Missionswerkes, der die Delegation begleitet habe, sei verhört, seine Kamera und sein Smartphone konfisziert worden. "Diese Art der Behandlung ist inakzeptabel, wir sind in großer Sorge", sagte Gossner-Direktor Christian Reiser. Superintendentin Olearius kritisierte: "Ganz normale kirchliche Kontakte, die jahrzehntelang möglich waren, scheinen plötzlich illegal zu sein." Die Gossner Mission unterhält eigenen Angaben zufolge eine enge Partnerschaft zur indischen Evangelisch-lutherischen Gossner Kirche in Chotanagpur und Assam.