Der Robert Geisendörfer Preis der evangelischen Kirche ist am Dienstagabend in Leipzig verliehen worden. Ausgezeichnet wurden acht Medienproduktionen für Erwachsene und Kinder. Erstmals wurde die mit jeweils 5.000 Euro dotierte Auszeichnung neben den Kategorien Hörfunk und Fernsehen auch in der Sparte Online vergeben. Den Sonderpreis der Jury erhielt die ZDF-Journalistin Katrin Eigendorf für ihr jahrzehntelanges journalistisches Engagement in Krisen- und Kriegsgebieten. Die Auszeichnung wurde zum 38. Mal vergeben. Die Verleihung des Robert Geisendörfer Preises fand in diesem Jahr beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) statt.
Der frühere Moderator des ZDF-"heute journals", Claus Kleber, erinnerte in seiner Laudatio an Eigendorfs Einsätze in Afghanistan, Syrien, Tschetschenien und aktuell in der Ukraine. "Sie hat der Geschichte oft ins grausame Gesicht geblickt", sagte Kleber. Die Preisträgerin selbst sagte, ihre Hauptmotivation sei es, darüber zu berichten, was passiert - auch in Kriegen. Menschen seien darauf angewiesen, auch aus Krisengebieten professionell informiert zu werden. Das verstehe sie als ihre Aufgabe.
In der Kategorie "Allgemeine Programme" erhielten unter anderem die Hörfunk-Beiträge "Anton und Pepe" (NDR) von Axel Ranisch und Paul Zacher über den Alltag eines gleichgeschlechtlichen Paars sowie "Briefe aus der Hölle" (HR) von Andreas Weiser über Männer des Sonderkommandos Auschwitz den Robert Geisendörfer Preis.
Als Fernsehproduktionen ausgezeichnet wurden "Der Fall el-Masri" (Arte/ZDF) von Stefan Eberlein und der Dokumentarfilm "Schwarze Adler" (Amazon Prime/ZDF) von Torsten Körner über Rassismus im deutschen Profifußball. Die erstmals vergebenen Preise für Online-Formate gingen an den Podcast "Noise" von Khesrau Behroz und Patrick Stegemann sowie das Format "Arte FAQ", das vor allem junge Menschen auf Snapchat und Instagram erreichen will.
Die Jury "Kindermedien" vergab ihre Auszeichnungen an die Reihe "Wenn nicht ihr, dann wir!" (SWR) von Irja von Bernstorff und die Webserie "Echt" (ZDF) von Christine Hartmann und Riccarda Schemann.
Der Geisendörfer-Preis wird seit 1983 jährlich im Gedenken an den Publizisten Robert Geisendörfer (1910-1976) verliehen. Ausgezeichnet werden Hörfunk-, Fernseh- und Online-Formate aus allen Programmsparten, die das persönliche und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken und zur gegenseitigen Achtung der Geschlechter beitragen. Mit dem Sonderpreis wird jeweils eine exemplarische publizistische oder künstlerische Leistung gewürdigt.
Die organisatorische Betreuung des Preises obliegt dem Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP). Das GEP ist die zentrale Medieneinrichtung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), ihrer Landeskirchen und Werke sowie der evangelischen Freikirchen. Zum GEP gehört unter anderem die Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd).