Das teilte eine Sprecherin der Polizei Magdeburg am Montag mit. Ermittlungen wegen Sachbeschädigung seien eingeleitet worden.
Laut einem Sprecher der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) wurden keine politischen, antiklerikalen oder rassistischen Botschaften auf die Kirchenwände gesprüht. Es handele sich vielmehr um sogenannte "tags" aus Buchstaben und Zahlenkombinationen. Entdeckt hatte die Tat am Montagmorgen ein Zeuge, der für die Restaurierung des Magdeburger Doms zuständig ist. Einige Schriftzüge erreichten Größen von zwei mal drei Metern.
Der Schaden für das Bauwerk sei noch nicht zu beziffern, werde aber als erheblich eingeschätzt. Der Dom bestehe in wesentlichen Teilen aus empfindlichem Sandstein. Auch handele es sich um ein historisches Gebäude von hohem kulturellen Wert. "Da kann man solche Graffitis nicht einfach übermalen", betonte der Sprecher der Landeskirche.
Der Dom ist Predigtkirche des Landesbischofs der EKM und evangelische Pfarrkirche, befindet sich aber im Eigentum der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt. Er ist die älteste fertiggestellte Kathedrale der Gotik auf deutschem Boden. Der Magdeburger wurde ab 1207 oder 1209 als Kathedrale des Erzbistums Magdeburg gebaut und im Jahr 1363 geweiht. Der Dom ist Grabkirche des deutschen Kaisers Otto der Große (912-973).