Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sprach in seinem per Videoaufzeichnung vorgetragenen Bericht bei der Frühjahrstagung der Landessynode von einem "großen Hoffnungszeichen". Viele Kirchengemeinden und Institutionen seien sehr engagiert in der Hilfe für die Ukraine und für ukrainische Geflüchtete. Der Sonderfonds soll sicherstellen, dass das Geld für diese Arbeit nicht ausgeht. Die Synode als Haushaltssouverän muss darüber entscheiden.
Das Geld soll "für alle Schutzbedürftigen" zur Verfügung gestellt werden, egal woher sie kommen; es dürfe keine Flüchtlinge erster und zweiter Klasse geben, betonte der Bischof.
Auch die evangelische Schulen im Freistaat erhalten für die Arbeit mit ukrainischen Kindern 100.000 Euro Soforthilfe. Der Betrag werde aus Restmitteln des landeskirchlichen Fonds "Menschen durch Bildung erreichen" zur Verfügung gestellt, hieß es in einer Pressemitteilung.
Der landeskirchliche Finanzchef Patrick de La Lanne sagte, für den Hilfsfonds müsse nicht andernorts gespart werden. Die für 2022 eingeplanten fünf der insgesamt zehn Millionen könne man dadurch aufbringen, dass die für 2022 geplanten Tariferhöhungen erst 2023 wirksam werden. Auch 2015/2016 hatte die Landeskirche auf dem Höhepunkt der Fluchtbewegung zusätzlich je 10 Millionen Euro pro Jahr bereitgestellt.
Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel sagte in ihrem Bericht, die Katastrophen der Gegenwart machten den Glauben wieder vom Sonntags- zum Alltagsthema. Die Menschen hungerten "nach dem rettenden, angstlösenden, sicherheitsspendenden Lichtwort des Auferstandenen". Bedford-Strohm berichtete auch von einem Videotelefonat mit dem lutherischen Bischof der Ukraine, Pavlo Shvartz. Der habe schon vor Kriegsbeginn deutsche Verteidigungswaffen gefordert, erläuterte Bischof Bedford-Strohm: "Ich konnte seine Forderung so gut verstehen."