Bayern wolle allen ermöglichen, in die Schule zu gehen, noch vor den gesetzlichen Fristen, sagte Piazolo. Wer sich über das Ankerzentrum registriert, für den gilt eine Schulpflicht erst nach drei Monaten. Darauf wolle man aber nicht warten: "Diejenigen, die jetzt schon in die Schulen wollen, sollen das auch dürfen", so der Minister.
Im Gegensatz zur Flüchtlingskrise 2015 gebe es unter den Flüchtlingen dieses Mal viel mehr junge Frauen mit Kindern. Insofern erwarteten die Schulen "hohe Zahlen", sagte Piazolo. Aber es seien aktuell alles Spekulationen, "wir wissen einfach zu vieles noch nicht". Es sei auch noch nicht klar, wie gut etwa die Deutschkenntnisse der Angekommenen seien.
Fest stehe, dass Integration nur gelingen könne, wenn man über gute Deutschkenntnisse verfügt und sich in einem entsprechenden Umfeld bewege. Eine "ortsnahe Beschulung" und das Lehren der Sprache seien daher ganz zentral. Dazu gebe es bereits Angebote wie den Vorkurs Deutsch, Deutschklassen oder Deutsch-Plus-Angebote.
Mit den bestehenden Kapazitäten werde man aber wohl nicht auskommen, schätzte Piazolo. Er gehe davon aus, dass es neue Klassen, neue Lehrkräfte und neue Strukturen brauchen werde. Ähnlich sehe es für den Bereich der Kindertagesstätten aus, ergänzte Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU). Man sei mit den Trägern im Gespräch über die Organisation von Kitaplätzen für Geflüchtete. Die wichtigste Herausforderung hier sei ebenfalls, die Sprachbarriere zu überwinden.