Margot Käßmann
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Die ehemalige Bischöfin der hannoverschen Landeskirche, Margot Käßmann, bezweifelt, dass mehr Waffen, Aufrüstung und Armeen Frieden schaffen: "Frieden wächst nur mit friedlichen Mitteln."
Ukraine-Krieg
Käßmann kritisiert Waffenlieferungen
Die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, hat die Waffenlieferungen in die Ukraine und die geplante Aufrüstung der Bundeswehr kritisiert.

"Da stockt mir der Atem. Was alles ist finanziell angeblich nicht möglich an sozialen Projekten, an Erreichen von Klimazielen. Und jetzt eine derartige Summe schnell beschlossen?", schreibt die Theologin in einem Gastbeitrag für die in Weimar erscheinende Kirchenzeitung "Glaube+Heimat" (Ausgabe 13. März).

Sie überkomme ein erschütterndes Gefühl von Ohnmacht bei den Bildern der bombardierten ukrainischen Städte, der verängstigten Kinder, weinenden Menschen und toten Zivilisten, räumte sie ein. Dennoch bezweifelt die ehemalige Bischöfin der hannoverschen Landeskirche, dass mehr Waffen, Aufrüstung und Armeen Frieden schaffen: "Frieden wächst nur mit friedlichen Mitteln."

Sie halte an dieser Sicht fest, auch wenn sie dafür lächerlich gemacht werde. Käßmann spielte damit auf die kürzliche Bundestagsrede von CDU-Fraktionschef Friedrich Merz an, der Lichterketten, Friedensgebete und Ostermärsche als eine "schöne Sache" bezeichnet hatte. Aber mit Moral allein werde "die Welt um uns herum nicht friedlich", so Merz.

Dem widersprach Käßmann in ihrem Beitrag für die Kirchenzeitung entschieden. Sie zitierte dazu den früheren DDR-Volkskammerpräsidenten und SED-Funktionär Horst Sindermann zum Erfolg der friedlichen Revolution 1989 in der DDR: "Mit allem haben wir gerechnet, nur nicht mit Kerzen und Gebeten."