Inzwischen sei wieder alles ruhig, "die Portale laufen reibungslos", sagte ein Sprecher des Unternehmens am Samstagmittag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die ergriffenen Abwehrmaßnahmen der IT seien offenbar erfolgreich gewesen.
Auch die "Frankfurter Rundschau" berichtete über offenbar automatisierte massenhafte Kommentare zu ihrer Berichterstattung über den Ukraine-Konflikt. In den Beiträgen auf der Webseite und den sozialen Medien zeige sich stets das gleiche Muster, schrieb Chefredakteur Thomas Kaspar in der Samstagsausgabe der Zeitung. In den Kommentaren heiße es, dass die Ukraine "eigenes Territorium" Russlands sei, die Nato bei der Osterweiterung "gelogen" habe und es zu "Folterungen" und "Menschenrechtsverletzungen" in der Ostukraine komme.
Das Community-Team, das die digitalen Angebote der Ippen-Gruppe betreue, zu der auch die "Frankfurter Rundschau" gehört, habe festgestellt, dass diese Kommentare zumeist von neu registrierten Accounts verfasst würden, die pro Tag 50 bis 100 Beiträge veröffentlichten, hieß es weiter. Diese Kampagnen-Konten würden schnellstmöglich gesperrt und die Postings gelöscht.
Trotz dieser "pro-russischen Desinformationskampagne" werde die "Frankfurter Rundschau" die Kommentarfunktion in ihren Internetauftritten nicht einstellen, betonte der Chefredakteur. "Im Gegenteil: Wir sind davon überzeugt, dass es umso wichtiger ist, journalistische Aufklärung zu betreiben und offen zu diskutieren, je stärker dies unterdrückt werden soll. Wir halten die Meinungsfreiheit für einen fundamentalen Wert der Demokratie und verteidigen das Recht, diese Meinung auch im digitalen Raum zu sagen."