"Den Preis für diesen Krieg werden die Menschen zahlen, die vollkommen unverschuldet ihre Sicherheit und ihr Zuhause verlieren werden", erklärte die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, Dagmar Pruin am Donnerstag. Der Leiter von Caritas international, Oliver Müller betonte, jetzt gehe es darum, alles zu tun, um eine drohende humanitäre Katastrophe in der Ukraine zu verhindern. Beide Hilfswerke bereiten sich darauf vor, Menschen, die vor der Gewalt fliehen müssen, mit dem Nötigsten zu versorgen.
Nach Angaben der Kinderhilfsorganisation "Save the Children" sind nach der jüngsten Eskalation des Konflikts mindestens 7,5 Millionen Mädchen und Jungen in Gefahr, körperlich oder seelisch verletzt zu werden. Allein in der Ostukraine hätten seit Montag mindestens 100.000 Kinder mit ihren Familien aus ihrem Zuhause fliehen müssen. Sie bräuchten dringend Hilfe, sagte die Osteuropa-Direktorin der Organisation, Irina Saghoyan. Im Konfliktgebiet herrschten Minustemperaturen, viele Kinder hätten schon jetzt nicht genug zu essen oder warme Kleidung. "Der Gedanke, dass sie bei einer Massenvertreibung eisigem Regen, Wind und Schnee ausgesetzt sein werden, ist unglaublich beunruhigend."
Auch in bislang friedlichen Regionen und nicht nur im Osten der Ukraine herrsche nun Krieg, erklärte der Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler. "Sobald klarer wird, wohin die Menschen in ihrer Not fliehen, werden wir mit unseren Partnern alles tun, um ihr Überleben zu sichern." Die Organisation bereite sich auf die Verteilung von Lebensmitteln und Trinkwasser sowie die Bereitstellung von Notunterkünften vor. Der Krieg treffe eine ohnehin notleidende und traumatisierte Bevölkerung. Selbst ohne die aktuelle Eskalation benötigten fast drei Millionen Menschen in der Ukraine humanitäre Hilfe.