Der Protokollhof zwischen Neu- und Altbau des Auswärtigen Amts in Berlin
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Nichts weise darauf hin, dass es in der ostukrainischen Region Donbass ein Völkermord gebe oder gegeben habe, hieß es aus dem Auswärtigen Amt. Man halte die russischen Genozid-Vorwürfe gegen die Ukraine für abwegig.
Falschdarstellung der Krise
Außenamt widerspricht Genozid-Vorwürfen
Das Auswärtige Amt hält die russischen Genozid-Vorwürfe gegen die Ukraine für abwegig. Ein Ministeriumssprecher sagte am Mittwoch in Berlin, man habe diese "mit Unverständnis" zur Kenntnis genommen. "Wir weisen das auch in aller Deutlichkeit zurück."

Nichts weise darauf hin, dass es in der ostukrainischen Region Donbass ein Völkermord gebe oder gegeben habe. Dies werde auch von vielen unabhängigen Beobachtern so gesehen, sowohl von der Sonderbeobachtungsmission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) als auch von internationalen Menschenrechtsorganisationen.

Er fügte hinzu, wenn man solche Vorwürfe erhebe, sei es der richtige Weg, umfassende Transparenz herzustellen. Dazu müssten unabhängige Beobachterinnen und Beobachter eingeladen werden, denen der Zugang zu Material, Zeugen und Orten gewährt werden müsse. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte auch beim Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in der vergangenen Woche in Moskau von einem Genozid in der Ostukraine gesprochen.