Die Beteiligung solle keine einmalige Sache und mit der Konferenz abgeschlossen sein, sagte Heinrich am Dienstag bei einer Online-Veranstaltung des Europabüros der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung und des Brüsseler EKD-Büros.
In die Konferenz, einen im Mai von der EU gestarteten, breit angelegten Bürgerdialog, könnten die Kirchen ihr Grundverständnis als über Grenzen hinweg verbundene Gemeinschaft einbringen, sagte Heinrich. Umgekehrt könnten die Kirchen über ihre vielfältige Mitgliederstruktur Menschen mit europäischen Themen in Berührung bringen, die sich vom Konferenzprozess direkt vielleicht nicht angesprochen fühlten.
Die Konferenz zur Zukunft Europas wurde am 9. Mai im Europaparlament gestartet. Sie besteht aus einer Vielzahl von Veranstaltungen und einer zentralen Online-Plattform. Auf beiden Wegen können Bürger ihre Ideen für die Zukunft der EU äußern. Ein Ausschuss aus Vertretern von Parlament, EU-Kommission und Rat der EU soll diese bündeln und den drei Organen vorstellen. Diese wollen dann "rasch prüfen, welche effektiven Folgemaßnahmen auf Grundlage des Berichts ergriffen werden können", erklärt die Kommission.
Menschenfreundliches Europa aufbauen
Für die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union sagte Alix de Wasseige am Dienstag in der Veranstaltung, die selbst nicht Teil der Konferenz war, Christen seien aufgerufen, ein menschenfreundliches Europa aufzubauen. Christliche Politiker müssten konkrete Antworten auf die Probleme der Bürger geben und sich dabei am Gemeinwohl statt am einfachen Konsens orientieren.
Klára Tarr Cselovszky von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn und Mitglied des Rates der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa betonte, neben der Verkündung der guten Nachricht spiele für die Kirchen die Bildung eine große Rolle. Ohne Bildung und Sprachkenntnisse könnten die Menschen nicht über den eigenen Tellerrand hinausblicken und Europa nicht verstehen.