Es sei ihm wichtig, "dass wir unser Augenmerk auch auf die richten, die mit ihrer Kirche hadern oder nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen", sagte Piper dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Das ist unser Auftrag als Kirche." Piper äußerte sich anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Kirchenkreises Augsburg und Schwaben. Das Jubiläum wird am kommenden Donnerstag (1. Juli) mit einem Festakt begangen. Wegen der Corona-Pandemie findet die Feier online statt.
Piper machte deutlich, dass die knapp 160 Gemeinden im Kirchenkreis in Zukunft vor allem die Frage beantworten müssten: "Wie gehen wir mit dem Wandel um?". Dazu gehöre etwa der Rückgang der Zahl der Kirchenmitglieder. Gleichzeitig werde es in den kommenden Jahren deutlich weniger Pfarrerinnen und Pfarrer geben. Der Kirchenkreis sei bei diesen Veränderungen jedoch "auf einem guten Weg", glaubt der Regionalbischof. So arbeiteten etwa die drei Donau-Rieser Dekanate Donauwörth, Nördlingen und Oettingen schon seit längerem eng zusammen.
Der Kirchenkreis Augsburg und Schwaben ist der jüngste der sechs bayerischen evangelischen Kirchenkreise. Er wurde 1971 gegründet. Zuvor gehörten die sieben schwäbischen Dekanate dem Kirchenkreis München an. Dieser war durch den Zuzug etwa von Heimatvertriebenen zu groß geworden. Die Trennung habe aber auch "inhaltlich Sinn gemacht", sagte Piper. So habe das Schwäbische eine ganz eigene protestantische Geschichte. In vielen Gegenden Schwabens müsse man nicht lange nach der evangelischen Kirche suchen, so Piper: "Sie ist oft das Wahrzeichen des Ortes."