Mit dem Titel ist eine Förderung für die dringend nötige Turmsanierung von 18.000 Euro verbunden, wie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Freitag in Hannover mitteilte. Seit mehr als eineinhalb Jahren sammelt die Würzburger Innenstadtgemeinde schon Geld für die 1,8 Millionen Euro teure Sanierung der Nachkriegstürme, die St. Johannis den Spitznamen "Batman-Kirche" eingebracht haben.
Die Sanierung der Türme wird aufwendig, das hat im Jahr 2016 ein Schadensgutachten ergeben: Lose Muschelkalkplatten müssen wieder befestigt und poröser Sandstein renoviert werden, zudem müssen Asbestplatten entfernt und undichte Fugen in der Mauer verschlossen werden.
Schließlich sollen rund 900 Quadratmeter Schieferplatten als Eindeckung der Spitztürme in 60 Metern Höhe neu aufgelegt werden. Dabei stelle auch die Statik eine große Herausforderung da, teilte die EKD weiter mit, von der die KiBa-Stiftung gegründet wurde. Die Stiftung beteiligt sich ohnehin schon mit rund 200.000 Euro an der Sanierung.
Erste evangelische Kirche in Würzburg
Die Gemeinde lässt sich seit Monaten immer wieder Aktionen einfallen, um ihren Eigenanteil von rund 375.000 Euro für die Turmsanierung zu finanzieren: Neben Talente-Aktionen, einem Benefiz-Turmtreppenlauf und Benefiz-Konzerten etwa von einem Seemannschor gab es zuletzt einen Jogging-Spendenlauf, bei dem Sponsoren für jeden gelaufenen Kilometer Geld spendeten. Auch der erste Pfarrer von St. Johannis, Jürgen Reichel, hat sich an der Jogging-Aktion beteiligt: "Jeden Monat gibt es ein bis zwei Initiativen." Inzwischen würden er und sein Team schon "auf der Straße angesprochen", weil Würzburger mithelfen wollten.
St. Johannis war die erste Kirche, die von den evangelischen Christen Würzburgs selbst erbaut wurde. Sie wurde 1895 geweiht, liegt nur ein paar Hundert Meter von der einst fürstbischöflichen Residenz entfernt, die heute zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. Die Türme der Johanniskirche wurden nach dem Bombenangriff vom 16. März 1945 nicht mehr originalgetreu aufgebaut, sondern ihnen wurden zwei schlanke, 60 Meter hohe Spitzen übergestülpt. Seit 2019 ist sie offiziell ein Mahnmal und Denkort für den Frieden sowie laut bayerischem Landesamt für Denkmalpflege ein Denkmal von "nationaler Bedeutung".