Sieben Männer, zwei Frauen und ein Hund haben dort von Sonntag auf Montag übernachtet, wie die evangelische Marktkirchenpastorin Hanna Kreisel-Liebermann berichtete: "Der Platz war fast ausgeschöpft." Das Angebot gilt zunächst bis zum Samstag, 13. Februar. Ehrenamtliche aus der Kirchengemeinde werden den Angaben zufolge die Obdachlosen betreuen und ihnen warme Getränke und Gebäck reichen. Das Diakonische Werk bereite Informationsblätter in vier Sprachen vor. Sozialarbeiter der Diakonie kämen morgens für Unterstützung und Beratung in die Kirche. Die Landeshauptstadt kümmere sich um das Thema Sicherheit. Wie Kreisel-Liebermann betonte, werden die geltenden Corona-Auflagen eingehalten.
Der evangelische Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes sagte, Kirchen seien schon immer Schutzraum für Menschen gewesen. "Da ist es für uns selbstverständlich, dass wir diese Kirche öffnen." Die Sozialdezernentin der Stadt, Sylvia Bruns, ergänzte: "Es zeigt sich, dass Hannover eine solidarische Stadt ist."
Die Stadt erklärte den Angaben zufolge, sie sei gut vorbereitet, um Obdachlosen während der Kältewelle Hilfe anzubieten. Aktuell gebe es in den Notunterkünften ausreichende freie Kapazitäten. Bei sinkenden Temperaturen könnten sie auch mehr Menschen einen Platz zum Übernachten anbieten. Auch der Tagesaufenthalt Schulzentrum Ahlem sei derzeit nur zur Hälfte ausgelastet und die Kapazität könne kurzfristig erhöht werden. Durch die Öffnungszeit von 10 bis 16 Uhr und die Öffnungszeiten der Notschlafstellen von 17 bis 9 Uhr biete die Stadt fast rund um die Uhr warme Aufenthaltsmöglichkeiten an. Zudem gebe es auch in den festen Unterkünften noch freie Plätze in Einzel- und Doppelzimmern.