Bislang konnten die Pilger dem Weg zwischen dem Magdeburger Dom und dem Schloss Corvey bei Höxter in Nordrhein-Westfalen ausschließlich anhand des Schilds mit der gelben Jakobsmuschel auf blauem Grund folgen.
Auf der 270 Kilometer langen Strecke vom sachsen-anhaltinischen Magdeburg über Helmstedt, Königslutter, Braunschweig und Hildesheim liegen vier Dome, zahlreiche bedeutende Stifte, Klöster und mehrere Jakobskirchen. Mit der Strecke schloss sich vor sieben Jahren eine Lücke der bisherigen Ost-West Verbindung. Von Höxter können Pilger über Köln, Aachen und schließlich Frankreich das Ziel im spanischen Santiago de Compostela erreichen. Allein in Deutschland können die Pilger mehr als 4.000 Kilometer Wegstrecke auf den Spuren des heiligen St. Jakobus zurücklegen.
Auf dem Braunschweiger Jakobsweg können an den 47 Kirchen entlang der Wegstrecke auch Pilgerpässe gestempelt werden. Träger des Ökumenischen Gemeinschaftswerks sind die Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig, das katholische Bistum Hildesheim und die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.
Die Tradition der Pilgerfahrt zum Grab des Apostels Jakobus des Älteren im mehr als 2.000 Kilometer entfernten nordspanischen Santiago de Compostela reicht bis ins Mittelalter zurück. Pilger aus ganz Europa kamen zu Fuß, zu Pferd oder zu Schiff. Als Erkennungszeichen diente die Jakobsmuschel. Das Wegenetz in Europa umfasste 100.000 Kilometer. Der Kult um den Apostel Jakobus, der nach seinem Märtyrer-Tod nach Spanien überführt worden sein soll, setzte im neunten Jahrhundert ein. Santiago wurde zum drittgrößten Pilgerziel der Christen nach Rom und Jerusalem.