Bei dem Gönner handele es sich um einen Geschäftsmann, der nicht aus der Hansestadt Lübeck kommt und anonym bleiben möchte. Der Mann habe die Marienkirche vor einigen Jahren erstmals besucht, und diese Kirche habe ihn nicht mehr losgelassen, "so fasziniert und bewegt sei er nach dem Besuch gewesen", wird Pastor Pfeifer zitiert.
Da der Gönner wollte, dass sein Geld für eine definierte Maßnahme eingesetzt wird, habe ihm die evangelische Kirchengemeinde die Briefkapelle vorgeschlagen, heißt es in dem Bericht. Die Briefkapelle ist eine der 19 Kapellen in St. Marien und bedarf dringend einer Aufarbeitung. Ihre komplette Sanierung wird rund eine Million Euro kosten. Der Name leitet sich von den Schreibern ab, die in der Kapelle einst ihre Stände hatten.
Arbeiten im Kircheninneren fällig
Insgesamt werden laut Bericht in den kommenden zehn Jahren etwa 40 Millionen Euro benötigt für Arbeiten im Kircheninneren von St. Marien inklusive der Anschaffung einer neuen Orgel. Ein Zuschuss von 14 Millionen Euro vom Bund sei bereits zugesagt worden, heißt es.
Mit ihren mächtigen 125-Meter-Türmen und dem 38 Meter hohen Kirchenschiff ist die 750 Jahre alte Marienkirche in Lübeck die erste hochgotische Ostsee-Kirche und Vorbild für rund 70 weitere Bauten wie in Wismar, Stralsund, Danzig und Riga. Die Mutterkirche der Backsteingotik sollte als Zeichen eines mächtigen Bürgertums größer und schöner werden als der benachbarte Dom des Klerus, dessen Türme 115 Meter hoch sind. St. Marien ist Teil des Unesco-Welterbes Lübecker Altstadt.