Die heutigen Aufgaben und Ausgaben könnten nicht einfach fortgeschrieben werden, sagte das für Haushaltsplanungen zuständige Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Andreas Barner, am Sonntag bei der digitalen Tagung der EKD-Synode. Ohne Gegenmaßnahmen würde der Haushalt der EKD im Jahr 2030 einen Fehlbetrag von neun Millionen Euro aufweisen, erläuterte er.
Die EKD-Synode beschließt in jedem Jahr den Haushalt und die mittelfristige Finanzstrategie der EKD. In diesem Jahr soll das Kirchenparlament aber auch eine langfristige Strategie bis 2030 verabschieden, die Konsequenzen aus dem andauernden Mitgliederverlust und - damit einhergehend - erwarteten Mindereinnahmen zieht.
Corona-Krise verschärft finanzielle Lage
Barner mahnte, die Corona-Pandemie verschärfe die bisherigen Prognosen noch. Die finanzielle Situation sei "noch viel ernster geworden", sagte er. In einem der Synode bereits vor einiger Zeit vorgelegten Papier gehen die Finanzer davon aus, dass die Kirchensteuereinnahmen in diesem Jahr auf bis zu 4,75 Milliarden Euro einbrechen könnten (2019: 5,94 Milliarden Euro). Der Leiter der EKD-Finanzabteilung, Carsten Simmer, sieht die Lage inzwischen allerdings optimistischer. Er sagte, man rechne derzeit mit einem Minus zwischen 8,5 und 11,5 Prozent bei den EKD-Gliedkirchen.
Auf den EKD-Haushalt 2021 schlagen die Einbußen noch nicht durch, da er durch Umlagen der 20 Landeskirchen gefüllt wird, die Finanzentwicklungen erst zeitverzögert weitergeben. 2021 rechnet der Etat der EKD mit ordentlichen Erträgen in Höhe von 243,4 Millionen Euro. Für die Aufwendungen sind 235,9 Millionen Euro eingeplant. Die Beschlüsse zum Haushalt und zur Finanzstrategie sollen am Montag bei der Synode fallen.