Papst Franziskus und Heinrich Bedford-Strohm beim entzünden von Kerzen.
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Corona-konform: Papst Franziskus und der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, beim ökumenischen Friedensgebet auf dem römischen Kapitol.
Bedford-Strohm will gemeinsames Abendmahl selbst erleben
Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm hofft auf gemeinsame Abendmahlsfeiern. Der Wille, in der Ökumene weiterzukommen, sei weit verbreitet, sagte er bei einem ökumenischen Friedensgebet mit Papst Franziskus in Rom.

Das Streben nach Einheit der Christen sei keine "Sentimentalität bestimmter Interessengruppen", sondern "Teil der DNA jeder Kirche", sagte Heinrich Bedford-Strohm bei einem ökumenischen  Friedensgebet der Gemeinschaft Sant'Egidio in der Kirche Santa Maria in Aracoeli auf dem römischen Kapitol. Auf dem Hügel oberhalb des Forum Romanum entstand im 19. Jahrhundert in der damaligen Gesandtschaftskapelle der diplomatischen Vertretung Preußens beim Heiligen Stuhl die erste evangelische Kirche in Rom.

Es sei sein "persönlicher Traum", gemeinsame Abendmahlsfeiern selbst zu erleben, erklärte Heinrich Bedford-Strohm. "Der Wille, in der Ökumene weiterzukommen, ist verbreiteter, als wir manchmal denken", sagte er angesichts der Vorbehalte des Vatikans gegenüber der Teilnahme von Christen anderer Konfessionen an katholischen Messen.

Unterstützung für Italien bei Flüchtlingshilfe

Unter Hinweis auf das Bibel-Zitat "Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan" beklagte der EKD-Ratsvorsitzende mangelnde Hilfe der EU für Flüchtlinge, die auf griechischen Inseln stranden und im Mittelmeer ertrinken. Bedford-Strohm begrüßte die Aufhebung der Sicherheitsdekrete in Italien. Infolge der Dekrete waren Rettungsorganisationen kriminalisiert und Versorgungsansprüche von Flüchtlingen ausgehebelt worden. Gleichzeitig mahnte Bedford-Strohm, Italien mit der Aufnahme von Bootsflüchtlingen nicht allein zu lassen. Die EU müsse sich endlich auf einen Verteilmechanismus einigen, so Bedford-Strohm gegenüber dem Evangelischen Pressedienst.



Bei der Zusammenkunft in Rom brächten Christen und Angehörige anderer Religionen aus unterschiedlichen Traditionen heraus gemeinsam ihre Fragen und Hoffnungen zum Ausdruck, um Zeichen von Frieden und Geschwisterlichkeit zu setzen. An dem Friedensgebet nahmen auch Papst Franziskus und der orthodoxe Patriarch Bartholomäus I. teil. Mit Blick auf die wegen der Corona-Pandemie geltenden Abstandsregeln beklagte Bedford-Strohm indes den Verzicht auf physische Zeichen der Verbundenheit wie das Händeschütteln und Umarmungen bei Begrüßungen.

Gemeinsame Treffen wie ökumenische Friedensgebete sind dem EKD-Ratsvorsitzenden zufolge vor allem in dieser Zeit nötig, in der Gesellschaften durch die Corona-Pandemie verletzt seien. Er rief gleichzeitig zum Dialog mit Menschen auf, die die Bedeutung der Pandemie leugnen. "Trotzdem muss man klar Position beziehen."