Ein eigens hergestellter Orgelbrand, Orgelpfeifenpatenschaften, Anteile an einem in der Sakristei lagernden Whisky-Fass, der Verkauf von Kirchenbänken – das kreative und nachhaltige Engagement der Gemeinde und des örtlichen Fördervereins haben viele Spenden für die Orgel und eine Nominierung für den Deutschen Engagementpreis 2019 eingebracht. „Der Name Rastenberg wird in der Region schon fast automatisch mit der Orgelsanierung verbunden“, sagt Pfarrer Andreas Simon.
Optische und klangliche Harmonie
Das 1827 erbaute frühromantische Instrument wurde von Johann Friedrich Schulze zusammen mit dem Weimarer Hoforganisten Johann Gottlob Töpfer gefertigt. Der brillante Klang bezeugt die Güte dieser gelungenen Kooperation. Der Prospekt des Instruments wurde von dem Erbauer der klassizistischen Kirche in architektonischer Einheit mit dem Innenraum gestaltet. „Es besteht eine Harmonie zwischen dem Prospekt und dem Kirchenraum, die den Kirchenraum zu einem hellstrahlenden, heiligen Raum werden lässt“, so Pfarrer Simon. „In diese Ästhetik wird sich der romantische Klang der Orgel perfekt einfügen“.
Bis dahin müssen alle Pfeifen aufgearbeitet, die Klaviatur und die Spieltechnik restauriert werden; auch Bälge und Windladen sind zu sanieren. Etwa 120.000 Euro werden für den aktuellen Bauabschnitt benötigt. Bisher gehen die Arbeiten planungsgemäß voran. Spätestens an seinem 195. Weihetag, dem 5. September 2022, so hofft der Pfarrer, wird das Instrument wieder in der Liebfrauenkirche erklingen.
Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. In diesem Jahr fördert sie 19 Projekte in einem Gesamtumfang von 55.500 Euro (bzw. 110.000 Euro inkl. Projektspenden). Seit 2010 hat sie 221 Förderzusagen über mehr als 1,3 Millionen Euro gegeben (bzw. über mehr als 1,8 Millionen Euro inkl. Projektspenden).