Online Gottesdienste
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Wie der Glaube auch ohne Ansteckungsgefahr mit Hilfe von digitalen Medien gelebt werden kann.
Wo digitale Kirche jetzt stattfindet
Zusammenhalt in Zeiten von Corona
Das Coronavirus schränkt immer mehr das Leben ein, wie wir es gewohnt sind. Natürlich ist Kirche davon nicht ausgenommen. Deswegen hat Stefanie Hoffmann, Theologin in der Stabstelle Digitalisierung der EKD, einige Alternativen zusammengestellt, wie der Glaube auch ohne Ansteckungsgefahr gelebt werden kann.
15.03.2020
evangelisch.de
Stefanie Hoffmann

Immer noch ansprechbar

Vor uns liegen gerade Wochen, in denen wir noch nicht so ganz genau absehen können, was passiert. Das kann Angst machen. 14 Tage in häuslicher Quarantäne? Das kann belastend für die Seele sein. Dazu kommen vielleicht wirtschaftliche Sorgen oder der Verlust eines geliebten Menschen. Und auch die ganz alltäglichen Sorgen hören nicht einfach auf. Deswegen hören auch wir nicht auf, zuzuhören. Die Pfarrer und Pfarrerinnen vor Ort sind noch immer ansprechbar. Auch per Telefon oder Email. Die Kontaktdaten dazu finden Sie im Internet. Gerne helfen auch die Infotelefone der Landeskirchen weiter. Außerdem finden Sie in den Sozialen Medien unter dem Hashtag #ichbinonlinepfarrer und #ichbinonlinepfarrerin Menschen, die digital für Sie da sind.

Gottesdienste im Livestream

In Zeiten von Corona bekommt der Fernseh-Gottesdienst noch einmal besonders Relevanz. Seit 1986 strahlt das ZDF jeden Sonntag einen Gottesdienst aus. Auch jetzt in Zeiten von Corona. Hier wechseln sich katholische und evangelische Gottesdienste ab. Jeden Sonntag um 9.30 Uhr kann man live dabei sein. Im Anschluss gibt es den Gottesdienst eine Woche lang in der Mediathek zum Nachschauen. Daneben gibt es in einigen Gemeinden unregelmäßig Livestreams der Gottesdienste vor Ort.

Das Wort zum Sonntag

Auch das "Wort zum Sonntag" am Samstag Abend um 23.20 Uhr, das diese Woche aus Fürth von Pfarrerin Stefanie Schardien kommt, befasst sich mit dem Corona. Schardien spricht über die neue Verantwortung für das Leben Anderer. " Könnte ich mich infizieren? Oder andere? Wieviel Kontakt darf noch sein im Alltag? Und welcher Alltagdarf noch sein? Auf einmal stellen sich ganz ungewohnte Fragen zum Umgang mit Nachbarn, Konferenzen oder Veranstaltungen. Bin ich schuld, wenn ich den Virus weiter verbreite, ohne es zu wissen? Soll ich Menschen lieber allein lassen als sie anzustecken?"

Online Gemeinschaften

Jeden Tag finden auf Twitter zwei Andachten statt. In der Twaudes (Wortschöpfung aus Twitter und Laudes) und der Twomplet (Wortschöpfung aus Twitter und Complet) kommt auf Twitter morgens um 7 Uhr und Abends um 21 Uhr eine Gebetsgemeinschaft zusammen. Hier ist jede und jeder willkommen. Es gibt eine angeleitete Andacht und Raum für eigene Gebetanliegen.

Platz für Gebetsanliegen ist auch bei der OnlineKirche. Darüber hinaus finden Sie hier noch wöchentliche Andachten zum Nachlesen, ein Seelsorgeangebot und Raum für Fragen.

Unter dem Hashtag #digitalekirche wird gerade auf den Sozialen Medien über weitere Möglichkeiten und Angebote gesprochen. Dort gibt es laufend neue Informationen und Menschen zum Austausch.

Kirche auf dem Smartphone

evangelisch.de veröffentlicht auf Facebook und Instagram täglich ein #Morgengebet, einmal in der Woche eine #Mikropredigt und sonntags einen erbaulichen #Wochenspruch.

Inzwischen gibt es zahlreiche Apps für die christliche Praxis von zu Hause aus. Die Andachts-App bietet jeden Tag einen neuen Impuls für den Tag. Kirchenjahr-evangelisch begleitet Sie durch das Kirchenjahr. Hier gibt es das Evangelium der Woche und das Wochenlied zum Anhören. Außerdem finden Sie weitere Bibelstellen und Impulse zum Sonntag. Das Angebot gibt es auch als App oder für den Kalender. Natürlich können Sie auch einfach in der Bibel lesen. Wenn Sie gerade keine zur Hand haben, gibt es auch die inzwischen für das Smartphone. Hier gibt es auch Lesepläne für die Bibel. Aber natürlich können Sie auch einfach blättern und schauen, auf welche Stelle Sie stoßen. Die App XRCS leitet Sie regelmäßig durch ein Gebet. Natürlich können Sie auch einfach selbst ein Gebet sprechen. Aber gerade für diejenigen, für die das persönliche Gebet nicht so vertraut ist oder die ihre Gebetspraxis intensivieren wollen, gibt es hier eine gute Unterstützung.

Kirche überall

Weitere Angebote nicht nur für ein jüngeres Publikum gibt es im evangelischen Netzwerk yeet. Hier erzählen Menschen in den Sozialen Netzwerken über ihren Glauben, ihr Leben und was ihnen sonst noch so wichtig ist.

Dies ist ein erster Überblick über die Angebote. Der Überblick soll sukkzesive ergänzt werden. Falls Angebote fehlen sollten, Menschen selbst ein neues Angebot starten möchten oder etwas Wichtiges vergessen wurde, kann man sich unter digital@ekd.de melden.