Worum geht es bei dem neuen Netzwerk "yeet"?
Josephine Teske: "yeet" ist ein Zusammenschluss von Christen, die auf social-media-Plattformen aktiv sind. Sie posten also auf Instagram, bei youtube oder Twitter oder produzieren Podcasts. Das ist interessant, weil wir bisher eher Einzelkämpfer waren. Jetzt geben wir uns gemeinsam mehr Rückhalt. Ich bin nicht mehr allein im großen, weiten Netz!
Hat der Sonntags-Gottesdienst bei den Online-Nutzern denn ausgedient?
Teske: Gottesdienst an sich hat auf gar keinen Fall ausgedient. Man kann nie alle Gemeinden über einen Kamm scheren. Aber wenn ich in unsere Gemeindekirchen gucke, dann sitzen da die Senioren und meine Konfis, die ja zum Gottesdienst gehen müssen. Die Eltern, die ihre Kinder zur Kirche bringen, würden nie auf die Idee kommen, mit reinzugehen.
Reichen rein virtuelle Angebote dann nicht aus, um Menschen im digitalen Zeitalter zu erreichen? Braucht es auch weiterhin "Kirche zum Anfassen"?
Teske: Beide Angebote sind nötig. Ich sehe das Digitale als Verkündigungsort, den man nicht unterschätzen darf. Einen Post, den ich sende, lesen Tausende Menschen. Wie viele Gottesdienste müsste ich dafür machen? Und gleichzeitig braucht es unbedingt Gemeinde vor Ort, in der analogen Welt. Denn die Gemeinschaft macht unsere Kirche aus. Ich verbinde beide Welten miteinander. Wenn im Gottesdienst junge Frauen sitzen, die schüchtern gucken, sind es oft Instagram-Follower. Die geben Gottesdienst eine Chance. Und das ist total schön!